Seite - 64 - in ExtremA 2019 - Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich
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© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
ISBN Print: 9783847110927 – ISBN E-Lib: 9783737010924
und werden häufig verschärft durch Armut, Urbanisierung oder eine degra-
dierteUmwelt.Demgegenüber ist IntensiveDisasterRiskdefiniert als einPro-
zess, dermit geringerFrequenzaber sehrhohenKonsequenzenauftritt. Somit
sind nachUN-ISDR (2017) hier besonders große Städte oder dicht besiedelte
Gebiete betroffen die nicht nur gegenüber Prozessen wie starken Erdbeben,
aktivemVulkanismus, schwerenÜberschwemmungen oder großen Tsunamis
betroffen sind, sondern die auch eine hohe Vulnerabilität gegenüber diesen
Naturgefahren besitzen. Während erstere extensive Katastrophenereignisse
folglich eher lokaleExtremedarstellen, sinddie intensivenKatastrophenereig-
nisse alsweiträumigeExtremeverstanden.
2.4 Herausforderungen
AusdenvorangegangenenAspekten lassen sichverschiedeneHerausforderun-
gen ableiten. Es muss weiter daran gearbeitet werden zu definieren, welche
VariablenundKonditionenüberhaupt genutztwerdenkönnenum»Extremer-
eignisse«zuidentifizieren.Esmussweiterhinuntersuchtwerden,welcheDaten
fürdieCharakterisierungvonExtremereignissennotwendigsind,undwiediese
erhobenwerdenkönnen. IndiesemZusammenhang ist selbstverständlichauch
zu klären, wer für die Datenerhebung, deren Speicherung und Bereitstellung
zuständigist. IneinemweiterenSchritt istzuanalysieren,welcheMethodenzur
Erhebung von »Extremereignissen« für die verschiedenenNaturgefahren ver-
fügbarsind,bzw.obdieexistierendenAnsätzeundKonzepteüberhauptgeeignet
sindauchExtremezuuntersuchen,oderobhierkomplettneueAnsätzegewählt
werden müssen. Hierbei spielen besonders die Berücksichtigung von Unsi-
cherheiten undmögliche inhärente Schwellenwerte eine übergeordnete Rolle.
UltimativesZiel sollte esgeradehinsichtlichvonHandlungsempfehlungensein
mit der größtmöglichenGenauigkeit, somitmit einermöglichst geringenUn-
sicherheit, entsprechendeExtremereignisse inSzenarienabzubildendie imder
präventivenRisikomanagementberücksichtigtwerdenkönnen.
Von Seiten derWissenschaft sind hier beispielweise neue mathematische,
numerische,statistischeAnsätzewichtig,umdasWissenüberExtremereignisse
zu verbessern (z.B. Haigh undWahl, 2019). Genausomüssen aber auch die
entsprechenden Risiken für die Gesellschaft weiter untersucht werden (z.B.
Sharmaet al., 2012;Chavezet al., 2015).MethodischeundkonzeptionelleAn-
sätze entwickelt in der Klimawandelforschung (u. a. APCC, 2014)müssen auf
andereBereichederForschungdesGlobalenWandels ausgeweitetwerden.
AuchvonSeitenderPraxiswirdandieserThematik inmanchenBereichen
schon lange gearbeitet, z.B. imKontext desHochwassers über die EUHoch-
wasserrichtlinie (2007/60/EG), die in Österreich im Hochwasserrisikoplan
WassindExtremereignisse?64
Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0
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Buch ExtremA 2019 - Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich"
ExtremA 2019
Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich
- Titel
- ExtremA 2019
- Untertitel
- Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich
- Autoren
- Thomas Glade
- Martin Mergili
- Herausgeber
- Katrin Sattler
- Verlag
- Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-7370-1092-4
- Abmessungen
- 15.5 x 23.2 cm
- Seiten
- 778
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute