Seite - 93 - in ExtremA 2019 - Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich

© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783847110927 – ISBN E-Lib: 9783737010924 4.4 MöglichezukünftigeEntwicklungenundHerausforderungen Die zukünftige, durch den anthropogenenKlimawandel verursachte Entwick- lungvonKälte- undHitzeperioden ist ausKlimamodellsimulationen recht gut abschätzbar. Für Dürre/Trockenheit ist die Situation, auf Grund der starken Abhängigkeit vomNiederschlag und auch von Prozessen im Boden, deutlich ungünstiger. Gleichzeitig wird für beide Phänomene, Temperaturextremeund Trockenheit, die natürlicheVariabilität und Periodizität zuwenig verstanden. Hier besteht eine Herausforderung für die zukünftige Forschung, wobei ein verbessertes Prozessverständnis aber auch ein verbessertes Erfassen verschie- denerZustandsgrößen (Niederschlag,Verdunstung,Bodenfeuchte)wichtig ist. DamitkönntenichtnurdieVorhersageaufderZeitskaladerWettervorhersage sondernauchaufderZeitskaladerKlimasimulationenverbessertwerden. 4.5 Perspektiven fürHandlungsoptionen Der Klimawandel hat fürÖsterreich einen direkten und großen Einfluss auf Naturgefahren, die imZusammenhangmitKälte/Hitze sowieTrockenheit ste- hen. Eine enge Zusammenarbeit verschiedener Organisationen und Interes- sensvertreter der von Dürre/Trockenheit Betroffenen in Österreich ist not- wendig,umgemeinsammitForschungseinrichtungendasMonitoringundden Forschungsstand zu verbessern und damit eine verbesserte Vorhersage und Warnungzuermöglichen.Das sollte insbesonderevordenHerausforderungen des zukünftigenKlimawandelspassieren.Dabei solltenichtnureineVerbesse- rung von regionalenKlimasimulationen, zurVerbesserungderNiederschlags- simulationen, imFokusstehen,sondernauchdasProzessverständnisbasierend auf Beobachtungsdaten. Hierzu kann Österreich auf lange meteorologische Beobachtungsdaten aufbauen (was international herausragend ist), die mit entsprechenden modernen Beobachtungssystemen für die verbesserte Erfas- sungvonVerdunstungundBodenwassergehalt/Bodenfeuchtezuerweiternsind. Dabei sollte auch das Potential vonMethoden der Fernerkundung vermehrt eingesetztundgenutztwerden. ImSinnevonHandlungsoptionen ist aucheineentsprechendeWarnungder Öffentlichkeit vorHitze/Kälte beziehungsweiseDürre/Trockenheit zu nennen. DerThematik entsprechend fallenderartigeWarnungen fürÖsterreich inden Zuständigkeitsbereich der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Hitze/Kälte, atmosphärischeTrockenheit) beziehungsweise derHydrographi- schenDienste derBundesländer (hydrologischeTrockenheit). InAbstimmung mit denHitzeschutzplänen der Bundesländer liegenWarnsysteme der ZAMG vorHitzeereignissen vor, die vorwiegend auf den, besonders relevanten, städ- Perspektiven fürHandlungsoptionen 93 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0