Seite - 98 - in ExtremA 2019 - Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich

© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783847110927 – ISBN E-Lib: 9783737010924 KeyPoints – Extremesof snowand ice loads stronglydependon local conditions. – Theirmitigation requires local experience and local control followinggeneral public alert. 5.1 DefinitionundTerminologiedesSachverhalts 5.1.1 Schneelast 5.1.1.1 Schneefall undSchneedecke, SchneehöheundSchneedicke, Neuschneesummen Mit Schnee bezeichnet man einerseits Eiskristalle, die inWolken entstehen, anschließendausihnenzuBodenfallen,sichunterUmständenzuSchneeflocken verbinden und sich – im Unterschied zu Graupel oder Hagel – durch eine sechszähligeStrukturauszeichnen(Schneefall).AndererseitsbezeichnetSchnee die Ablagerung dieser Kristalle am Boden (Schneedecke). Die augenschein- lichsteEigenschaftderSchneedeckeist ihreHöhe;dieSchneehöhewirdlotrecht vom Boden aus gemessen und typischerweise in Zentimeter angegeben. Als SchneedickewirddienormalvomUntergrundausgemessenenEntfernungzur Schneeoberflächebezeichnet.Die Schneedicke entspricht damitüberhorizon- talenFlächenderSchneehöhe,übergeneigtenFlächenistsiegeringer(siehez.B. Fierz et al., 2009). Neuschnee ist in der gebräuchlichen Definition derjenige Schnee, der in- nerhalb von 24 Stunden an einembestimmtenOrt abgelagert wurde. Addiert man die Neuschneehöhenmehrerer Tage erhält man sogenannte Neuschnee- summenohnedabeidie (mehrtägige)SetzungdesSchneeszuberücksichtigen. So ergibt beispielsweise eine 3-Tages-Neuschneesumme von 50cm auf zuvor schneefreiem (aperem) Boden bei typischen Setzungsbedingungen eine Schneehöhevonetwa30–40cm. 5.1.1.2 Schneedichte,WasserwertundSchneelast Die erwähnte Setzung des Schnees ist seine Verformung durch Auflast (von weiteremSchnee)undthermodynamischenUmwandlungsprozessen innerhalb desKristallgefüges.SiebewirkteineAbnahmederSchneehöhemitderZeit,aber keinenMassenverlust, wie er z.B. durch Schmelzen verursacht wird. Das Ge- wichtderSchneedeckebleibt erhaltenundmit ihmdie sogenannteSchneelast, eineweiterewichtigeEigenschaft der Schneedecke. Sie ist definiert als dieGe- wichtskraft,diedieSchneedeckeproFlächeneinheitaufdenUntergrundausübt Schnee-undEislast98 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0