Seite - 110 - in ExtremA 2019 - Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich

© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783847110927 – ISBN E-Lib: 9783737010924 Schneelastwird inÖNORMB4013als »Schneeregellast«bezeichnet, inkN/m2 angegebenundals »einmal in 50 Jahren zu erwartende,maximale Schneelast« definiert. Siegilt grundsätzlichgleichermaßenamBodenundaufDächern.Die Bemessungswerte beruhen auf der extremwertstatistischen Auswertung von Datenreihender Schneehöhe (unterAnpassungderGumbel-Verteilung andie Extrema).WelcheMessreihen verwendet wurden ist nicht bekannt, jedenfalls sind es nichtDatenreihen aller imOrtsverzeichnis angegebenenOrte (obwohl dasOrtsverzeichnis dies suggerieren könnte). Ebenso unbekannt sindDetails zur extremwertstatistischen Auswertung und deren Erfolg bzw. Vertrauens- würdigkeit. Außerdem erscheinen die Lastzonen als »mit meteorologischem Feingespür« erstellt, die Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit der Zo- nengrenzen ist jedochkeineswegsgegeben. Den nächsten – und bisher letzten – Meilenstein in der Geschichte der österreichischen Schneelastnorm setzte die notwendige Eingliederung der NormindieeuropäischenEurocodes.DiesgeschahimRahmenderNovellezur ÖNORM B 1991-1-3:2006 (Austrian Standards Institute, 2006), die bis 2013 gültigwar. (DieNovellierungenzurderzeit (2019) gültigenÖNORMB1991-1- 3:2018 (Austrian Standard Institute, 2018) brachtenkeineÄnderungen inden anzunehmendenSchneelasten, sondernenthieltennurbautechnischeEmpfeh- lungen,z.B.imUmgangmitaufgeständertenSolarpanelen.)ÖNORMB1991-1- 3übernimmtdieseehöhenabhängigeBerechnungsvorschriftderEurocodes für denAlpenraum(sieheGleichung5.3).AußerdemwirddieBemessungsschnee- lastnuneindeutigalssogenannte»charakteristischeSchneelastamBoden«(am Dachgilt sienurmehrdannunverändert,wenndiesesbesondersgroß ist)mit einer jährlichenÜberschreitenswahrscheinlichkeit von 2%definiert. Der Zu- sammenhang von Seehöhe und extremer Schneelast wird damit wie schon in ÖNORM B 4013 aus den 1980er Jahren als ein quadratischer angenommen, allerdingsmit anderenKoeffizienten.Umweiterhinmöglichst sinnvolleWerte der Schneelast festlegen zu können, musste die Zonierung geändert werden. Seither gibt esvierSchneelastzonen inÖsterreich. 5.2.1.2 Eislastnormen EislastensindvorallemfürdenInfrastrukturbereichvonBedeutung.Dabeigibt es fürunterschiedlicheAnwendungsgebieteauchunterschiedlicheNormenund Richtlinien.Vieledavonbasierenaufder ISO12494(2017). InderÖNORMEN 1993-3-1 (AustrianStandards Institute, 2010)unddemnationalenAnhang für ÖsterreichderÖNORMB1993-3-1(AustrianStandardsInstitute, 2009)gibtes Angaben zur Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten wie Türme und Maste, die sich imWesentlichen auf die ISO 12494 (2017) stützen. Für den BereichFreileitungen(elektrischeOberleitungen,Stromübertragungsleitungen Schnee-undEislast110 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0