Seite - 127 - in ExtremA 2019 - Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich

© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783847110927 – ISBN E-Lib: 9783737010924 6.2 Bemessung,WarnungenundUnsicherheiten Mit der forcierten Verdichtung des meteorologischen Messnetzes (Abbil- dung02)von1850bis1880 liegenregelmäßigeBeobachtungendreiMal täglich vor,dieanderZAMGarchiviertsind.BezogenaufdasheutigeÖsterreichbesitzt Kremsmünster die längsten im »Meteorologischen Tagebuch« festgehaltenen Messreihen ab1762. Seit dieser Zeit hat sichdie Erfassung immerwieder ver- ändert. Bis zumBeginn der 1990er Jahre waren z.B.mechanisch oder digital erfassteWindgeschwindigkeiten selten unddaher wurdendiese basierend auf derBeaufort-Skalageschätzt (Hammerl, 2001). War langeZeit das Schalenkreuzanemometer bei derBeobachtung vonWind- geschwindigkeiten in Verwendung, so kommen seit einigen Jahren vermehrt zusätzlich Ultraschallanemometer zum Einsatz. Während im ersten Fall die Rotationsgeschwindigkeit entscheidend ist, sind es im zweiten Fall die Schall- wellen. DavonhohenWindgeschwindigkeitenundWindböenGefahr fürLebenund Infrastruktur ausgehen, wurden schon früh auf Beobachtungen basierende Sturmwarnungenausgesprochen.AnderZAMGhabenWarnungen eine lange Traditionundwerdenseit1959demInnenministeriumgemeldet. 2005gingein Abbildung02:Historische Entwicklung desMessnetzes: Der HISTALP-Datensatz (Auer etal, 2007) umfasst die zentraleuropäische Alpenregion und ist besonders gut geeignet, um die EntwicklungdesStationsnetzes inMitteleuropaanschaulichdarzustellen. Figure02:Historical development of themeteorological network.HISTALPdata (Auer et al, 2007) contains this evolutionacross theEuropeanAlpine region. Quelle:Matulla et al., 2018 Bemessung,WarnungenundUnsicherheiten 127 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0