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© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
ISBN Print: 9783847110927 – ISBN E-Lib: 9783737010924
NeigungundLänge einesHangesverknüpft. Sowirderst ab einerbestimmten
Hangneigungunter entsprechenderOberflächenrauigkeit eineTransportkapa-
zität des abfließendenWassers erreicht,mit der ab einer gewissenHanglänge
(undderdamit verbundenenFließgeschwindigkeit)Bodenmaterialmobilisiert
werdenkann.Entsprechend sindHangneigungund -länge, aber auch fallweise
ergänzende geomorphologischeParameter, grundsätzlicheund sensitivePara-
meter derModelle zur Bodenerosionsabschätzung beziehungsweise -quantifi-
zierung.
14.2.3 Boden
Neben der Erosivität des Niederschlags ist bei der Bodenerosion durch flie-
ßendesWasser die Erodibilität desBodens einmaßgebender Indikator für die
ErosionsgefährdungeinesStandorts.DiesewirdimWesentlichenvonderTextur
undder Struktur eines Bodens bestimmt.DieTextur ist hängtwiederumvom
Ausgangssubstrat und den Verwitterungsbedingungen ab. Insbesondere sch-
luffreicheBödenwiez.B.dielössbürtigenBödendesWeinviertelsaberauchvon
Teilen desAlpenvorlandes sind besonders erosionsanfällig (Strauss undKlag-
hofer, 2004). Bödenmit relativ hohemTongehalt sind aufgrund der größeren
KohäsionderPartikel imBodengefügeweitaus schwerererodierbar.Nebender
KorngrößenverteilungkommtderBodenstruktureinewichtigeRollebezüglich
der Erodibilität zu.Diese hängt zumeinenvonderKorngrößenverteilungdes
Bodens ab, zumanderen aber auch vomGehalt des organischenKohlenstoffs
undderbiologischenAktivität. Insofernistsie ingewissemAusmaßauchdurch
entsprechendeMaßnahmensteuerbar.
14.2.4 NutzungundManagement
DieBedeckungdesBodensdurchlebendeodertoteBiomassespielteinezentrale
Rolle für das Ausmaß des potentiellen Bodenabtrags einer Fläche. Sowohl le-
bende (Pflanzen) als auch tote (Mulchauflage o.Ä.) Biomasse reduziert die
Erosionsgefährdung,einerseitsdurchdieReduktionderkinetischenEnergiedes
Niederschlags, andererseits durch die Reduktion der Geschwindigkeit des
Oberflächenabflusses (Pimentel und Burgess, 2013) und die Zunahmeder In-
filtrationskapazität. Entsprechend ist das Ausmaß der Bodenbedeckung und
somit der Zeitpunkt auf intensiv genutzten Ackerflächen, aber, wie neuere
Studien bestätigen (Alewell et al., 2015), auch auf extensiv genutzten Grün-
landflächenvonbesonderer Bedeutung für die Fähigkeit eines Standortes, der
Bodenerosionentgegenzuwirken (Bohner, 2012).
Bodenerosion350
Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0
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Buch ExtremA 2019 - Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich"
ExtremA 2019
Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich
- Titel
- ExtremA 2019
- Untertitel
- Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich
- Autoren
- Thomas Glade
- Martin Mergili
- Herausgeber
- Katrin Sattler
- Verlag
- Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-7370-1092-4
- Abmessungen
- 15.5 x 23.2 cm
- Seiten
- 778
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute