Seite - 653 - in ExtremA 2019 - Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich
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© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen
ISBN Print: 9783847110927 – ISBN E-Lib: 9783737010924
Erholung) imNahbereichderBallungsregionenund indenperipherenTouris-
muszentrenzuberücksichtigen.
25.5.3 AnpassungvonRahmenbedingungen
DieSicherungdesLebensraumesvorNaturgefahrenerforderteschonunterden
Rahmenbedingungen der jüngeren Vergangenheit beträchtliche öffentliche
Aufwendungen. InÖsterreichwurden von derWLV in den letzten 18 Jahren
durchschnittlich 126Mill. Euro/Jahr für den Schutz vorNaturgefahren aufge-
bracht (Sinabell et al., 2016). Ein anschauliches österreichisches Beispiel ist
Hallstatt,woseit 1945Kostenvon72Mio.Euro (ca. 1Mio.Euro/Jahr (Schiffer,
2018) in technischeundschutzwaldbaulicheMaßnahmen investiertwurden.
DievonderGesellschaft verstärkt aktiveingefordertenErwartungenanden
Wald (Schutz vor Naturgefahren, Erholungsfunktion, Freizeit wie Tourismus
und Sport, Wohlfahrtfunktion, Kohlenstoffbindung etc.), die zunehmenden
Belastungen durch den Klimawandel, sowie Auswirkungen von Landnut-
zungsänderungen (z.B. vermehrteN-Einträge, vermehrterAnfall vonOberflä-
chenwässern u. a.), machen es für denWaldbesitzer zunehmend schwieriger,
eine ökologisch-ökonomische Balance imSinne einer nachhaltigen Forstwirt-
schaft zu finden.Die gesetzlichenRahmenbedingungenmüssen diese Proble-
matikinZukunftstärkerberücksichtigen.ZudemsolltesichdieUmsetzungvon
Maßnahmen und Behandlungsvorschlägen stärker an Governanceprinzipien
(RegelungvonBeteiligungenundVerantwortung)undpartizipativenProzessen
orientieren. Konfliktsituationen müssen aktiv vermieden werden, um die
Handlungsfähigkeit zurVermeidungvonExtrem-bzw.Katastrophenszenarien
zuerhaltenoder zuverbessern.
25.5.4 VerbesserungvonGrundlagenundMethoden fürein
ökosystembasiertesRisikomanagement
In etablierten Instrumentender forstlichenRaumplanung (Waldentwicklungs-
plan) wurden Schutzwälder bezogen auf statische Umweltbedingungen gut-
achtlichbeschrieben.DerWaldmit seiner SchutzfunktionundSchutzwirkung
wurde jedoch nur im Problem- oder Anlassfall berücksichtigt und nicht als
systematischerTeil desRisikomanagements integriert (Kleemayr, 2017).
Naturgefahrenprozesse werden unter anderem durch die Ausprägung der
Landschaftbedingt.Die einemLandschaftselementunddemdarauf stehenden
Wald zukommende Schutzfunktion ist unter anderem abhängig von topogra-
phischen Attributen und relevantem Schadenspotential. Diesem landschafts-
HerausforderungenundHandlungsoptionen fürdieZukunft 653
Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND 4.0
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Buch ExtremA 2019 - Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich"
ExtremA 2019
Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich
- Titel
- ExtremA 2019
- Untertitel
- Aktueller Wissensstand zu Extremereignissen alpiner Naturgefahren in Österreich
- Autoren
- Thomas Glade
- Martin Mergili
- Herausgeber
- Katrin Sattler
- Verlag
- Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-7370-1092-4
- Abmessungen
- 15.5 x 23.2 cm
- Seiten
- 778
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute