Seite - 112 - in Faust. - Eine Tragödie., Band 1
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Mephistopheles.
Ihr wäret werth, gleich in die Eh’ zu treten:
Ihr seyd ein liebenswürdig Kind.
Margarete.
Ach nein, das geht jetzt noch nicht an.
Mephistopheles.
Ist’s nicht ein Mann, sey’s derweil’ ein Galan.
’s ist eine der größten Himmelsgaben,
So ein lieb Ding im Arm zu haben.
Margarete.
Das ist des Landes nicht der Brauch.
Mephistopheles.
Brauch oder nicht! es gibt sich auch.
Marthe.
Erzählt mir doch!
Mephistopheles.
Ich stand an seinem Sterbebette,
Es war was besser als von Mist,
Von halbgefaultem Stroh; allein er starb als Christ,
Und fand, daß er weit mehr noch auf der Zeche hätte.
Wie, rief er, muß ich mich von Grund aus hassen,
So mein Gewerb, mein Weib so zu verlassen!
Ach! die Erinnerung tödtet mich.
Vergäb’ sie mir nur noch in diesem Leben! –
Marthe weinend.
Der gute Mann! ich hab’ ihm längst vergeben.
Mephistopheles.
Allein, weiß Gott! sie war mehr Schuld als ich.
Marthe.
Das lügt er! Was! am Rand des Grab’s zu lügen!
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Faust.
Eine Tragödie., Band 1
- Titel
- Faust.
- Untertitel
- Eine Tragödie.
- Band
- 1
- Autor
- Johann Wolfgang von Goethe
- Datum
- 1808
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 188
- Schlagwörter
- Literatur, deutsch, Deutschunterricht, Lektüre, Mephisto, Teufel, Faustus
- Kategorien
- Weiteres Belletristik