Seite - 122 - in Faust. - Eine Tragödie., Band 1
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Bald mußt’ ich’s tränken, bald es zu mir legen,
Bald, wenn’s nicht schwieg, vom Bett’ aufstehn,
Und tänzelnd in der Kammer auf und nieder gehn,
Und früh am Tage schon am Waschtrog stehn;
Dann auf dem Markt und an dem Herde sorgen,
Und immer fort wie heut so morgen.
Da geht’s, mein Herr, nicht immer muthig zu;
Doch schmeckt dafür das Essen, schmeckt die Ruh.
Gehn vorüber.
Marthe.
Die armen Weiber sind doch übel dran:
Ein Hagestolz ist schwerlich zu bekehren.
Mephistopheles.
Es käme nur auf eures gleichen an,
Mich eines bessern zu belehren.
Marthe.
Sagt g’rad’, mein Herr, habt ihr noch nichts gefunden?
Hat sich das Herz nicht irgendwo gebunden?
Mephistopheles.
Das Sprichwort sagt: Ein eigner Herd,
Ein braves Weib, sind Gold und Perlen werth.
Marthe.
Ich meine, ob ihr niemals Lust bekommen?
Mephistopheles.
Man hat mich überall recht höflich aufgenommen.
Marthe.
Ich wollte sagen: ward’s nie Ernst in eurem Herzen?
Mephistopheles.
Mit Frauen soll man sich nie unterstehn zu scherzen.
Marthe.
Ach, ihr versteht mich nicht!
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Faust.
Eine Tragödie., Band 1
- Titel
- Faust.
- Untertitel
- Eine Tragödie.
- Band
- 1
- Autor
- Johann Wolfgang von Goethe
- Datum
- 1808
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 188
- Schlagwörter
- Literatur, deutsch, Deutschunterricht, Lektüre, Mephisto, Teufel, Faustus
- Kategorien
- Weiteres Belletristik