Seite - 140 - in Faust. - Eine Tragödie., Band 1
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Lieschen.
Gewiß, Sibylle sagt’ mir’s heute!
Die hat sich endlich auch bethört.
Das ist das Vornehmthun!
Gretchen.
Wie so?
Lieschen.
Es stinkt!
Sie füttert zwey, wenn sie nun ißt und trinkt.
Gretchen.
Ach!
Lieschen.
So ist’s ihr endlich recht ergangen.
Wie lange hat sie an dem Kerl gehangen!
Das war ein Spaziren,
Auf Dorf und Tanzplatz Führen,
Mußt’ überall die erste seyn,
Curtesirt’ ihr immer mit Pastetchen und Wein;
Bild’t sich was auf ihre Schönheit ein,
War doch so ehrlos sich nicht zu schämen
Geschenke von ihm anzunehmen.
War ein Gekos’ und ein Geschleck’;
Da ist denn auch das Blümchen weg
Gretchen.
Das arme Ding!
Lieschen.
Bedauerst sie noch gar!
Wenn unser eins am Spinnen war,
Uns Nachts die Mutter nicht hinunterließ;
Stand sie bey ihrem Buhlen süß,
Auf der Thürbank und im dunkeln Gang
Ward’ ihnen keine Stunde zu lang.
Da mag sie denn sich ducken nun,
Im Sünderhemdchen Kirchbuß’ thun!
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Faust.
Eine Tragödie., Band 1
- Titel
- Faust.
- Untertitel
- Eine Tragödie.
- Band
- 1
- Autor
- Johann Wolfgang von Goethe
- Datum
- 1808
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 188
- Schlagwörter
- Literatur, deutsch, Deutschunterricht, Lektüre, Mephisto, Teufel, Faustus
- Kategorien
- Weiteres Belletristik