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Ferdinand I. als Kaiser - Politik und Herrscherauffassung des Nachfolgers Karls V.
Seite - 151 -
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Die erste Phase des Reichstages 151 Albrecht von Bayern, der sie nach einigem Zieren übernahm, es aber ablehnte, als ständiger Kommissar des Königs den Reichstag auf Dauer zu leiten, obwohl Ferdinand ihm Unterstützung durch seine Söhne, entweder Ferdinand oder Maximilian, wenn der aus Flandern zurückgekehrt wäre, in Aussicht gestellt hatte57. Die erste Phase des Reichstages Für den Historiker bietet die Abwesenheit des Königs den Vorteil, daß deswe- gen einige Quellen vorliegen, die genauere Einblicke in Ferdinands Konzeption für den Reichstag gewähren und verdeutlichen, daß die am 13. Juli 1556 unter Vorsitz Albrechts von Bayern verlesene Proposition die königlichen Absichten nicht exakt zum Ausdruck brachte58. Zweimal hat Ferdinand dem Herzog seine Überlegungen dargelegt, zusätzliche Aufschlüsse geben die Anweisungen in der Instruktion für seine Räte, sofern sie als Vertreter Österreichs zu fungieren hatten59. Diese die Bilanz der Erfahrungen und Informationen aus der vorbe- reitenden Phase darstellende Konzeption unterscheidet sich doch erheblich von dem, was dem König am Ende des Augsburger Reichstages vorgeschwebt hatte. In der Proposition wurden vier Beratungsgegenstände genannt, von denen die beiden ersten durch den Augsburger Abschied vorgegeben waren: 1. Ver- fahren zur Religionsvergleichung; 2. die Münzordnung; 3. Erfahrungsaustausch über die Umsetzung der Exekutionsordnung, damit Mängel in einzelnen Krei- sen abgestellt werden könnten; 4. die Türkenabwehr. Dieser letzte Punkt wurde am ausführlichsten behandelt, denn in der Bewilligung einer ansehnlichen Tür- kenhilfe sah Ferdinand inzwischen den Hauptzweck des Reichstages. Da jedoch die an die Vorgaben aus dem Augsburger Abschied gebundene Proposition die gegenwärtige Gewichtung der Probleme nicht richtig wiedergab, strebte er eine von ihr abweichende Reihenfolge der Beratungen an. Die Türkenhilfe sollte, weil sie „kein verzug noch lenger handlung erleiden kann“, möglichst schnell, und zwar entweder an erster Stelle oder zumindest gleichzeitig mit den anderen Punkten behandelt werden60. Ferdinand beantragte einen „doppelten Romzug für acht Monate“ in Geld; der Gegenwert belief sich auf ca. 1,1 Millionen Gul- den61. Das war für ihn die vorteilhaftere Veranlagung; die Alternative, Stellung von Kriegsvolk durch die Stände, hatte sich in den vierziger Jahren nicht be- bung bei Herzog Albrecht, Wien, 24.6.1556 (Konz., fol 305v-306v zur Lage in Ungarn). Vgl. da- zu Bucholtz 7, S. 333 u. 336f; Forster/Daniell 2, S. 276f. 57 HHStA Wien, ebda, fol 352r-353r: Albrecht an F., München, 9.7.1556 (Or.); ebda, fol 315r-317r: Memorial für Georg Freiherrn zu Tannhausen zum Vortrag bei Albrecht, Wien, 30.6.1556 (Konz.). Vgl. Bundschuh, S. 128 58 HHStA Wien, ebda, fol 362–369: „Furtrag auf den jezigen reichstag zu Regensburg“ (Dorsal- vermerk, fol 369v), Konz.; Kurzreferat bei Wolf, Protestanten, S. 21f. 59 Nach der Instruktion für Neidegg (wie Anm. 56) in einem Brief v. 2.7.1556 (HHStA Wien, ebda, fol 325–327, Konz.; ebda, fol 330–336: Instruktion für die Räte, Wien, 3.7.1556, Konz.) 60 Proposition, fol 369r 61 So Ritter, Deutsche Geschichte 1, S. 86 Anm. 3 aufgrund einer Berechnung von 1559; legt man die Ansätze von Schulze, Reich, S. 341, zugrunde, käme man auf ca. 1,25 Millionen. CC BY-NC-ND 4.0 | DOI https://doi.org/10.17438/978-3-402-21806-8
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Ferdinand I. als Kaiser Politik und Herrscherauffassung des Nachfolgers Karls V.
Titel
Ferdinand I. als Kaiser
Untertitel
Politik und Herrscherauffassung des Nachfolgers Karls V.
Autor
Ernst Laubach
Verlag
Aschendorff Verlag
Ort
Münster
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-402-18044-0
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
786
Schlagwörter
Ferdinand I., Karl V., 16. Jahrhundert, Kaisertum, Reformation, Geschichte, Konfession
Kategorie
Biographien
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