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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN38 wir in der darauffolgenden Zeit immer wieder. Während man Ferdinand die im März 1797 angeschafften „illumenierten Kupfer“ vielleicht noch zur Er- lernung des Umgangs mit einer Papierschere überließ, dienten die im Feb- ruar 1798 erworbenen „2 Gegenden v. Wien“ und „Kupferstich von Wagen“ sicherlich schon Illustrationszwecken für den beinahe fünfjährigen Erzherzog. Dieselbe Intention hatten wohl auch die im Jänner 1802 erworbenen „illumi- nirte[n] Kupfer zur Optick“, wohingegen man den kleinen Erzherzog mit den zugleich angeschafften „Kupferstich zum illuminiren“ nun langsam an den für seinesgleichen üblichen Zeichenunterricht heranführen wollte. Explizit „Lehrbüchel“ kauft man schon im September und November 1798 sowie im Jänner 1799 an, gefolgt von „6 Schreib Büchel“ im März desselben Jahres. Die politisch-militärisch bereits brisante Lage spiegelt sich wider, als man im Ap- ril 1799 und 1800 je einen Gulden „Vor [ein] überbrachtes Büchel des Wiener aufgeboth[s]“ ausgibt. Um Ferdinand, der aufgrund seiner körperlichen und geistigen Defizite lange von der Öffentlichkeit abgeschirmt wurde, dennoch die tagespolitischen Vorgänge näherzubringen, wurde für ihn den vorhande- nen Aufzeichnungen zufolge spätestens ab Juni 1802 „das Diarium“ pränume- riert, womit die zu diesem Zeitpunkt schon in „Wiener Zeitung“ umbenannte Tageszeitung gemeint ist. Nun nehmen die Bücherbestellungen konkretere Formen an. Die Abrechnung für November 1802 nennt nicht nur Ausgaben „Auf Bücher Praenumerationen“ und „Für Landkarten“, es werden auch ein „Italienisch und deutsches Worterbuch“ sowie die bereits erschienenen Bände von „Fabris Geographie“41 angekauft. Als Lieferant für Bücher tritt in den Abrechnungen auch ein „Hr. v. Meßmeyer“ auf, hinter welchem sich der als Instruktor für die jüngsten Geschwister Kaiser Franz’ I. angestellte k. k. Rat Joseph Meßmer verbirgt. Ein von ihm unterfertigtes, bereits am 29. Mai 1801 ausgestelltes „Verzeichniß der Landkarten und Bücher, welche für Seine kö- nigliche Hoheit den Durchlauchtigsten Erzherzog Ferdinand zum Unterricht gekauft worden“, führt neben einem kleinen Methoden-Atlas von Johann Bap- tist Homann, Planigloben, einer kleinen und großen Landkarte Europas, ei- ner Karte sämtlicher österreichischer Länder und Detailkarten von Böhmen und Ungarn auch ein Gebetbuch, ein Lesebuch und ein Rechenbüchlein an. Die Auflistung ist ein weiteres Indiz für die Schwerpunktsetzung auf Geo- grafie und Landeskunde der von der Dynastie beherrschten Territorien im Unterricht des Kronprinzen Ferdinand, die gewiss auch seinen eigenen In- teressen entgegenkam. Möglicherweise auch über Mesmers Veranlassung liefert die Wiener Buchhandlung Mösle im November 1801 sowohl „Snell[s] 41 Johann Ernst Fabri, Geographie für alle Stände, 5 Bde. (Leipzig 1786–1808). Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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