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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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DIE PRIVATBIBLIOTHEK FERDINANDS BIS 1835 41 neuerlich „ein Glaß zu denen Fischen“ angekauft worden sein, worunter man sich ein Zimmeraquarium vorstellen könnte; und die wenig später bestellten „Visitbilleten“ (Dezember 1800) mögen als praktische Utensilien beim Un- terricht in der Etikette gedient haben. Die Reihe interessanter Ausgaben- posten ließe sich weiter fortsetzten, so finden sich auf der Abrechnung für März 1801 „4 Vögelhaisel“, ein „[Spiel]Pferd und Peitsche“ und „Pro spekte“ und im Juni neben einer „Schachtel mit Soldaten“ doch tatsächlich „1 Kaffee Maschin“ um stolze 6 fl. 33 kr., die im Folgemonat um „2 Koffe Kaudel[n]“ ergänzt wird. Im November desselben Jahres wird der Musikunterricht for- ciert, Ferdinand erhält – wohl ebenfalls nach dem Vorbild des Vaters – eine (wohl nicht allzu wertvolle) Geige um zwei Gulden. Später finden sich auch Ausgaben für einen Klavierstimmer. Der Dienstantritt Carnea-Steffaneos im April 1802 – und damit beschließe ich meine diesbezüglichen Ausfüh- rungen – macht sich zunächst vorrangig durch Ausgaben im Bereich der Körperhygiene und zur Pflege des äußeren Erscheinungsbildes bemerkbar. Im Mai werden „1 Toillet Spiegel“, zwei Kleiderbürsten, „2 Zungen Scha- ber, Zahnbürstel“, „Trünkglaßer“, Hosenschnallen sowie ein Paar „Bantofel“ gekauft, im Juni zwei Kämme und eine „Haarscherr“ und im Juli „3 Reti- raden [Zimmertoiletten] und verschieden erdene Töpfe“, „1 ledernen Sack zum Butzzeug“ sowie „1 Scherr zum Nagel abschneiden“. Sobald die gröbs- ten Anzeichen anfänglicher äußerer Verwahrlosung beseitigt sind, wer- den die geistigen und motorischen Fähigkeiten geschult. Im August 1802 kauft man Schreibfedern, Papier und Siegelwachs an, im Folgemonat Tinte, Schuhwichs, „ein Bild zum Zerlegen“, „für Pinseln zum Iluminiren“ und „ver- schiedene Handwergszeig“ etc. In diesem Beitrag soll auf die Erziehung Ferdinands inhaltlich bewusst nicht näher eingegangen werden, da es zum einen Autoren gibt, die sich in- tensiver mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben;49 zum anderen ist die Phase der Erziehung in diesem Konnex lediglich hinsichtlich einer pri- mären Funktion der Büchersammlung als Studien- und Handapparat des Kronprinzen relevant, was mit dem zuvor schon Gesagten und dem noch Darzulegenden ja einigermaßen belegt wird. Die Buchankäufe dürfte Ferdinand wohl aus seiner Apanage bezahlt ha- ben. Eine undatierte, eigenhändig von ihm verfasste Übersicht zu seinen Ausgaben, die wohl ins Jahr 1814 zu datieren ist, lautet: „Meine Kammerrechnungen betragen monatlich 800 fl. Zur Anschaffung von Büchern 200 fl. Auf Garderobe monatlich 200 fl. 49 Etwa Holler, Ferdinand oder Mikoletzky, Bild. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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