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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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DIE PRIVATBIBLIOTHEK FERDINANDS BIS 1835 49 gepflanzten Blumen, deren Samen entweder von Händlern gekauft oder im Rahmen von Expeditionen aus oft weitentfernten Regionen der Erde geholt wurden (etwa vom „Vorgebirge der Guten Hoffnung“) und die in den kaiser- lichen Gewächshäusern und Gärten schlussendlich aufblühten, in Aquarell- technik abzumalen und damit zu dokumentieren. Auf Schmutzer, der im Juni 1824 verstarb, folgte Johann Jebmayer nach, der diese Aufgabe, mit einem fixen Jahresgehalt von 500 fl. aus der k. k. Privatkasse ausgestattet, auch nach dem Tod Franz’ I. unter Kaiser Ferdinand I. bis zu seinem Tod am 23. April 1858 fortsetzte.69 Weiters wären die Aquarelle von Vater Johann Baptist und Sohn Johann Nepomuk Höchle zu nennen, die etwa politische Ereignisse oder zeremonielle Handlungen in den Jahren um 1814/15 zeigen oder 1819 im Rahmen der Italienreise des Kaisers Franz angefertigt wurden. Zwei Bestände aus dem Besitz Ferdinands möchte ich herausgreifen, um seine dahingehenden Bemühungen zu demonstrieren. Der erste ist be- reits hinlänglich beschrieben worden. Es handelt sich um die berühmte Se- rie von Guckkastenblättern, die schon 1830 von ihm oder für ihn (noch als Kronprinz) bei Jakob Alt in Auftrag gegeben wurde.70 Die Albertina, die die meisten dieser Blätter heute besitzt, hat der Serie im Jahr 2010 eine eigene Ausstellung gewidmet, in deren Begleitkatalog der aktuelle Wissensstand zusammengefasst ist.71 Einige der Ansichten befinden sich noch heute im Bestand der Fideikommissbibliothek und wurden ebenfalls schon mehr- fach in Ausstellungen präsentiert.72 Der zweite Bestand ist eine vermutlich einzigartig dastehende Sammlung von Aquarellblättern mit Darstellungen überwiegend zoologischer Sujets, die von verschiedenen Künstlern des Bie- dermeier ebenfalls für Ferdinand angefertigt wurden. Schriftliche Beauftra- gungen dazu fehlen – wie bei den Guckkastenblättern – auch hier. Erste Blätter datieren schon aus den 1820er Jahren, größere Mengen werden ab den 1830er Jahren geliefert. Kurz nach dem Tod Franz’ I. stellt Ferdinand einige der ausführenden Künstler mit einem fixen Jahresgehalt aus den Mit- teln der im Zuge der Nachfolge ebenfalls übernommenen k. k. Privatkasse an. Aus welchem Fonds die für Ferdinand tätigen Künstler davor, also in 69 Für Schmutzers Zeichnungen siehe im Bestand von Bildarchiv und Grafiksammlung das Florilegium A, für Jebmayers Arbeiten das Florilegium B; vgl. auch Lack, Florilegium. Zu Jebmayers Wirken siehe Birke, Jebmayer; zur Anstellung bis zu seinem Tod siehe bspw. Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF Ä.R., Rechnungsbuch (Ex-) Kaiser Ferdinand 1858 (= Nr. 1493), pag. 47. 70 Koschatzky, Alt; Koschatzky, Guckkasten; Kräftner, Alt. 71 Schröder/Sternath, Alt. Auch im Rahmen der Forschungsarbeit dieses FWF-Projekts konnte kein schriftlicher Auftrag in den Beständen des Haus-, Hof- und Staatsarchivs aus- findig gemacht werden. 72 Vgl. etwa Petschar, Altösterreich. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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