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DIE PRIVATBIBLIOTHEKEN FRANZ’ I. UND FERDINANDS I. 1835–1848 61
96 Großfolio-Bände, 25 Schuber und einen Faszikel umfassende Gesamt-
verzeichnis der Privatbibliothek aufgrund seines Volumens schwerlich
vorzulegen sei, weshalb er stellvertretend dafür eine Detailübersicht der
Bibliotheksbestände111, die Standortsrepertorien des Buch- und Landkar-
tenbestandes (sieben und zwei Bände) sowie den zweiten112 der 40 Bände des
Porträtkatalogs113 überreicht. Er begründet dies mit der Relevanz der Reper-
torien, in die jedes einlangende Werk sofort verzeichnet werde; erst anschlie-
ßend erfolge auch die Aufnahme in die anderen Kataloge (Alphabetischer
und Systematischer Katalog), die Khloyber mitsamt den übrigen Verzeich-
nissen (Porträt- und Inkunabelkatalog etc.) ebenfalls zur Disposition stellt.
Am Ende seines Berichts bringt er eine aktualisierte Übersicht zum Stand
der einzelnen Sammlungsbestände, wobei er im Gegensatz zu den etwa zwei
Monate zuvor gelieferten Zahlen114 nun genauere Daten und Fakten liefert.
Die markanteste Differenz ist im Hinblick auf die gedruckten Werken fest-
zustellen, wo er anstatt der zuvor genannten 28.500 nur noch 25.344 Werke
(darunter 774 Inkunabeln) angibt. Den Grund für diese Korrektur (die zahl-
reichen nichtvergebenen Nummern wurden abgezogen) führt er in einer
beiliegenden Anmerkung aus.115 An Manuskripten zähle man genau 1.462
Stück, an Landkarten und Plänen nach wie vor 3.300, neun Globen, 15.488
Katastralmappen, 65.594 Porträts samt 100 Faszikel Dubletten, 22.065
Blätter Lavatersammlung, 7.545 Kupferstiche, 2.233 Handzeichnungen, 322
Kunstgegenstände allerlei Art (Büsten, Gemälde etc.) sowie weiterhin 934
Münzen. Zudem ergänzt er, dass die Privatbibliothek momentan etwa 280
Titel als Fortsetzungswerke beziehe und man unter den Sammlungsobjek-
ten nichts ausfindig habe machen können, dass dem Ärar zuzusprechen sei.
Dies könne man deshalb einwandfrei feststellen, da „alle Bücher und Hand-
schriften auf der Rückseite des Titelblattes die Allerhöchste Namens Chiffre
weiland Seiner Majestät mit Buchdruckerschwärze aufgedruckt enthal-
ten“116. Einzig die von der Bibliothek verwendeten Mobilien seien mit Aus-
nahme der achtzehn von Khloyber angeführten Einrichtungsgegenstände
(zumeist Bücherkästen), im Besitz des Ärars und deshalb auch entsprechend
bei der k. k. Hofmobilien-Direktion verzeichnet. Ferdinand antwortet aus-
führlich auf Khloybers Bericht und setzt damit die ersten einschneidenden
111 Ebenda, fol. 14r–38v, Detail-Übersicht in zweifacher Ausfertigung.
112 Da der erste Band die Päpste und erst der zweite die Kaiserabbildungen beinhaltet, schien
ihm letzterer vermutlich passender zu sein.
113 Khloybers Angaben zufolge sind 40 Bände bereits fertig, die Reinschrift zehn weiterer
Bände würde innerhalb der nächsten acht Monate erfolgen.
114 Vgl. Anm. 105.
115 FKBA21001, fol. 1r.
116 Ebenda, fol. 11r.
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Metamorphosen einer Sammlung
- Titel
- Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
- Untertitel
- Metamorphosen einer Sammlung
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21308-6
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1073
- Kategorien
- Geschichte Chroniken