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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN66 dass diese Räumlichkeiten des Öfteren anderen Zwecken dienen müssen. So war etwa „durch viele Monate hindurch das Hauptzimmer der Bibliothek Kaiser Ferdinands eine Schreibstube für das Bureau des Generals Baron Welden128 – so, daß jeder Zutritt verhindert war. Zu anderen Zeiten pfle- gen die ohnehin sehr getrennt liegenden Gemächer, zu den Appartements irgendeines hohen Gastes einbezogen zu werden“.129 Letzteres scheint im Besonderen für die Räumlichkeiten des Amalienhofs zu gelten. 1849 etwa gehen die Erschließungsarbeiten deshalb so langsam von statten, da „die Stunde abgelauert werden muß, wo z.B. [dem] von dem durchlauchtigsten Erzherzog Joseph eben okupirten Gemache nur in Seiner Abwesenheit, wie etwa bei einem Ausfluge nach Schönbrunn beizukommen ist“.130 Auf die Pro- blematik der Räumlichkeiten wird am Ende des Abschnitts zur den Raumer- weiterungsplänen 1839–1844 näher einzugehen sein. Im Hinblick auf frühe Kataloge der ferdinandeischen Privatbibliothek ist zu konstatieren, dass Khloyber 1836 zunächst anführt, im Jahr zuvor einen zweibändigen Katalog vom Aufseher des k. k. technischen Kabinetts Wenzel Blumenbach131 übernommen zu haben, auf dessen Grundlage ein erstmali- ger Dublettenabgleich beider kaiserlicher Privatbibliotheken möglich war.132 Blumenbach hatte an einer erstmaligen Katalogisierung der ferdinandei- schen Privatbibliothek vermutlich zumindest mitgewirkt, wenn in ihm nicht sogar ihr erster Bibliothekar gesehen werden muss. Seine Rolle in Bezug auf Ferdinands Privatbibliothek ist auf der bloßen Grundlage der äußerst spär- lichen Hinweise in den Bibliotheksakten nicht genau einschätzbar. Aus den Rechnungsbüchern der k. k. Privatkasse ist zu ersehen, dass ihm für die (zu- sätzliche) Funktion eines „Bibliotheks Aufsehers“ ab April 1835 ein jährli- ches Gehalt von 120 fl. ausbezahlt wurde.133 In diesen Kassabüchern wird er aber nicht zum eigentlichen Bibliothekspersonal gezählt, sondern – wie die von Ferdinand angestellten Maler – in der XII. Ausgabenrubrik (Gruppe der Gnadengehalts-, Zulagen- und Pensionsbezieher)134 geführt. Daraus kann wohl rückgeschlossen werden, dass er nicht der Weisung Khloybers unter- stand. Wurde er von diesem deshalb in den Bibliotheksakten nicht erwähnt? 128 Ludwig Freiherr von Welden (1780–1853). 129 FKBA26004, fol. 6v. 130 Ebenda, fol. 7r. 131 Der Geograph und Statistiker Wenzel Carl Wolfgang Blumenbach-Wabruschek (1791– 1847) hatte seit 1819 die Kustoden-Stelle am Vaterländischen Technologischen Kabinett inne, welches von Kronprinz Ferdinand gegründet worden war und das 1840 dem Polytech- nischen Institut angegliedert wurde. 132 Für den ersten, 1835 überreichten Katalog, siehe FKBA21006, fol. 3r–v. 133 Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF Ä.R., Rechnungsbuch 1835 (= Nr. 41, alt Nr. 440), pag. 128. 134 Vgl. Anm. 81. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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