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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 78 -
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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN78 Das am selben Tag an Fürst Metternich als Leiter der Staatskanzlei ge- richtete Kabinettschreiben spricht ebenfalls von den „vielen und großen Theils gehalt- und werthlosen Druck- und Kunstwerke[n]“176 die abzulehnen seien. Während Metternich die k. k. Gesandtschaften entsprechend instruie- ren lässt, werden der Oberste Kanzler der k. k. vereinigten Hofkanzlei, der Hofkanzler der königlich-ungarischen Hofkanzlei sowie der Präsident der königlich-siebenbürgischen Hofkanzlei allesamt am 13. Dezember 1839 vom Oberstkämmereramt aufgefordert, über ihre Länderstellen entsprechende Kundmachungen in lokalen Zeitungen abdrucken zu lassen.177 Die Anweisung Ferdinands hatte also nicht primär die Entmachtung Khloybers zum Ziel, das wäre zu „bibliothekszentristisch“ gedacht. Die zu- meist notwendigen Recherchen im Zuge vieler Übergaben an den Kaiser, für die oftmals Hofstäbe und –stellen zu konsultieren waren und die sich des- halb arbeitsintensiv und zuweilen langwierig gestalteten, sollten durch diese Reorganisation straffer abgewickelt werden können und somit vielleicht ef- fizienter ablaufen als bisher. Abseits der Kosten für das damit befasste Per- sonal, über die man sich vielleicht noch keine Gedanken machte, waren die Aufwendungen für etwaig notwendige Gegengeschenke sicherlich ein Grund dafür, diesem Wildwuchs Einhalt zu gebieten. Khloyber wird als bibliotheksspezifischer, zentraler Dreh- und Angel- punkt für Schenkungen an den Kaiser also vom Oberstkämmereramt abge- löst. Dies hat zur Folge, dass das Archiv der Fideikommissbibliothek Korres- pondenzen solcher Art seit diesem Zeitpunkt kaum noch enthält. Sie finden Oberstkämmerer Grafen von Czernin gelangten allerhöchsten Cabinet-Schreibens vom 10. December 1839, wegen der seit einiger Zeit so häufig an Allerhöchst dieselben gerich- teten Sendungen von allerley Kunst- und Druckwerken zu der Verfügung veranlaßt gefun- den, daß von nun an alle derley Gegenstände sowohl aus dem In- als aus dem Auslande an den Oberstkämmerer gewiesen werden, welcher sodann nach Beschaffenheit der Sache, die Zurückstellung derselben entweder unmittelbar alsogleich selbst zu verfügen, oder die allerhöchste Weisung Seiner Majestät hierüber einholen wird. Die Landesstelle erhält den Auftrag, diese allerhöchste Verfügung durch die betreffenden Zeitungsblätter mit dem Bey- satze kundmachen zu lassen, daß alle diejenigen, welche Kunstgegenstände und Erzeug- nisse oder Druckwerke Seiner Majestät dem Kaiser darzubringen beabsichtigen, dieselben immer an den Herrn Oberstkämmerer und zwar unter dessen persönlicher Adresse, jedoch mit angedeuteter Abgabe; „in dem k. k. Oberstkämmerer-Amte“ einzusenden haben, dann daß dem Gegenstande auch jedesmahl die genaue Angabe des Tauf- und Zunahmens, so wie des Standes und Wohnortes des Einsenders beygefügt seyn müsse. Hofkanzley-Decret vom 22. December 1839, an sämmtliche Länderstellen.“ 176 Wien, ÖStA, HHStA, OKäA, Kt. 330, Rubr. 29, Abschrift des Schreibens vom 10.12.1839. 177 Vgl. etwa Amtsblatt der Wiener Zeitung Nrn. 17 u. 22 v. 17. u. 22.01.1840, 59 bzw. 75; Amtsblatt der mährisch-ständischen Brünner Zeitung Nr. 26 v. 26.01.1840; Amtsblatt zur Laibacher Zeitung Nrn. 12 u. 13 v. 28. u. 30.01.1840; Der Siebenbürger Bote Nr. 13 v. 14.02.1840, 50; K.k. schlesische Troppauer Zeitung Nr. 9 v. 31.01.1840, 80. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918