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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 88 -
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Seite - 88 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN88 1836 zu keinem zufriedenstellenden und dauerhaften Ergebnis geführt ha- ben. Er wirft dem Bibliotheksvorsteher sogar vor, sich mit den Örtlichkeiten der von ihm beanspruchten Räume und deren Verwendung ungenügend be- schäftigt zu haben. Das Manuskriptenzimmer auf der einen Seite der Pri- vatbibliothek würde von der Hofbibliothek erst geräumt werden, wenn diese alle Räumlichkeiten des k. k. Hofnaturalienkabinetts erhielte. Außerdem grenze dieses Zimmer, welches maximal ein Fünftel des Platzbedarfes dar- stelle, an den kleinen Redoutensaal, der eine fernere Erweiterung unmöglich mache. Auf der anderen Seite der Bibliothek kämen theoretisch nur die Ter- rasse oder die Wohnung der Kaiserwitwe Karoline Auguste in Frage. Die De- logierung der letzteren sei unmöglich, die Bebauung der ersteren wurde vom Kaiser aber bereits untersagt. Khloyber habe mündlich weiters die Möglich- keit ins Spiel gebracht, die sieben Räume der staatsrätlichen Militärsektion im Schweizerhof zu bekommen. Diese sei aber erst 1836 vom Hofkriegsrats- gebäude (Am Hof) dorthin übersiedelt worden und müßte, mangels anderer Lokalitäten in der Hofburg, dorthin zurück übersiedeln. Außerdem hätten die Räume darunter keine gewölbte Decke (um die schweren Bücherkästen zu tragen) und eine Verbindung zur Privatbibliothek wäre lediglich mittels einer Brücke über den Hof zu bewerkstelligen. De facto kommt also keine dieser Möglichkeiten in Betracht, weshalb Sacken schlußendlich empfiehlt zu warten, „welches [Lösungs]mittel, die dem menschlichen Blicke verhüllte Zukunft, etwa einst zum Vorschein bringt“.211 Dem Konvolut zu dieser Angelegenheit liegen überdies zwei Schreiben bei, die mit Erzherzog Stephan (1817–1867) zu tun haben. Dieser wurde von Kaiser Ferdinand Ende des Jahres 1843 zum Zivilgouverneur (Landeschef) von Böhmen ernannt, was seine Übersiedlung nach Prag notwendig machte. Der Erzherzog erbat sich jedoch, sein Appartement in der Wiener Hofburg noch über den Winter freizuhalten, um dort seine Bücher, Mineraliensamm- lung und Schriften übergangsweise lagern zu können.212 Möglicherweise sind diese Schreiben dem Konvolut deshalb beigelegt, da man im Umzug des jun- gen Erzherzogs eben eine solche „bedeutende Wohnungsveränderung unter den zum Hofstaate gehörigen Personen“213 zum Zwecke einer Bibliotheks- vergrößerung gekommen sah, wie sie der Obersthofmeister 1836 abwarten wollte. Doch auch sie kam nicht zustande. Stattdessen spitzt sich die Raumnot der Bibliothek schon im Juli 1843 weiter zu, als aufgrund der Arbeiten auf der Hofburg-Terrasse (neuer Un- 211 Wien, ÖStA, HHStA, OKäA, Serie C, Kt. 10, Rubr. 74, Fasc. 1843 (Bibliothek). Stellung- nahme Sackens vom 20.06.1843. 212 Wien, ÖStA, HHStA, OKäA, Serie C, Kt. 10, Rubr. 74, Fasc. 1843 (Bibliothek). 213 Vgl. Anm. 191. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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