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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 108 -
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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN108 ist gleichzeitig die vorerst letzte für die Kupferstichsammlung, nämlich den Zettel- in einen Foliokatalog zu übertragen und den Bestand zu revidieren. Zusammen mit zwei Schreibkräften – einem Kanzlisten und einem Skriptor – ist Khloyber nun einigermaßen in der Lage, die aktuellen und künftigen Ar- beitserfordernisse, nämlich die Katalogisierung der ferdinandeischen sowie die Revision der franziszeischen Privatbibliothek in Angriff zu nehmen. Die Arbeiten werden jedoch immer wieder von Krankenständen unterbro- chen. Im Frühsommer 1839 muss Thaa „Unterleibsbeschwerden“ kurieren, die er sich „durch eine Erkältung im Amtslocale“ zugezogen hatte. Zusätzlich zum sechswöchigen Urlaub für einen Kuraufenthalt bekommt er von Ferdi- nand einen finanziellen Zuschuss von 150 fl.286 Einen ebensolchen Beitrag in der Höhe von 40 fl. erhält Bibliotheksdiener Brunner im Folgejahr für den „Gebrauch von wenigstens 30 Bädern von Meidling“ zur Heilung eines Lymphabzesses.287 Im April 1844 ersuchen Georg Thaa und Josef Winkler um Gehaltserhö- hung. Konkret bitten sie jeweils darum, das früher übliche Gehalt für einen Skriptor (1.200 fl. samt 120 fl. Quartiergeld) bzw. jenes des ehemaligen Ku- stos’ (1.000 fl. samt 120 fl. Quartiergeld) zu erhalten. Aufgrund einer fehlen- den Reaktion wiederholen sie ihr Gesuch im August 1847 und erhalten eine Befürwortung der k. k. Fondskassen-Direktion. Dennoch wird den Gesuchen vorerst nicht entsprochen.288 Infolge der gesteigerten Arbeitserfordernisse durch die Katalogisie- rungs- respektive Revisionsarbeiten in beiden Privatbibliotheken zeigt sich die verminderte Arbeitsleistung des Bibliotheksdieners Brunner aufgrund seiner Erkrankung und seines fortgeschrittenen Alters immer deutlicher. Khloyber umreißt seinen Arbeitsbereich: „Einem solchen Bibliotheksdiener ist beinahe alles anvertraut, in seinen Händen sind die Schlüssel zu den Localitäten, ihm stehen alle Bücherschränke offen, er hat die Heitzung und Reinigung unter sich. Ein solcher Mann muß daher sehr treu und verläß- lich sein“.289 Franz I. hatte Brunners Loyalität und Arbeitseinsatz stets in besonderem Maße gewürdigt. Er erhielt dieselbe Besoldung wie die zweite Schreibkraft, genoss überdies eine Naturalwohnung in der Hofburg und er- hielt fünf Klafter Brennholz, das Wachs für die Beleuchtung, die Arbeits- kleidung sowie Medikamente als Naturalleistungen zur Verfügung gestellt. Nun ist der Punkt erreicht, Brunner aufgrund seiner schwindenden körper- lichen und geistigen Kräfte eine Hilfskraft zur Seite zu stellen. Ferdinand I. 286 FKBA22001. 287 FKBA22098. 288 FKBA24096 (eine Resolution fehlt). 289 FKBA25002, fol. 2v–3r. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918