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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 125 -
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DIE PRIVATBIBLIOTHEKEN FRANZ’ I. UND FERDINANDS I. 1835–1848 125 liche hierher gehörende Werk ‚Wagner’s pharmaceutische Botanik‘405 abzu- holen“.406 3.11 Politische, kulturelle und private Ereignisse von 1835 bis 1848 Einige Ereignisse, die in den Zeitraum der Regentschaft Ferdinands fallen, spiegeln sich durch verschiedene Objekte in den Bibliotheksbeständen wi- der. Zunächst ist es natürlich das Ableben des Kaisers Franz, dann vor allem die Krönungsreisen Ferdinands nach Böhmen und Italien und schlussend- lich natürlich die Revolution von 1848. Einige dieser Artefakte sollen nun näher besprochen werden. Widmen wir uns zunächst dem Tod Kaiser Franz’ I. am 2. März 1835 und der Thronbesteigung Ferdinands. Eine Krönung des Kaisers von Österreich war nicht vorgesehen, da sie auch bei Franz I. nicht vorgenommen worden war, was wohl mit den machtpolitischen Umständen der Gründung des Kai- sertums im Jahre 1804 in Zusammenhang stehen mag. Sehr wohl aber fan- den Erbhuldigungen in einigen Ländern, sowie die Krönungen mit der böhmi- schen Wenzelskrone in Prag und mit der Eisernen Krone in Mailand zum König von Lombardo-Venetien statt. Zum König von Ungarn war Ferdinand bereits zu Lebzeiten seines Vaters am 28. September 1830 in Pressburg ge- krönt worden. Dem Tod des alten Kaisers und der Thronbesteigung seines Nachfolgers wird vor allem in Gelegenheitsschriften und Kompositionen ge- dacht. Bereits am 19. März 1835 übersendet der Direktor der evangelischen Schulanstalt in Brünn, Gotthold Escher, Kaiser Ferdinand I. eine von ihm verfasste – heute nicht mehr erhaltene – Komposition, die anlässlich eines in der evangelischen Kirche in Brünn abgehaltenen Trauergottesdienstes am 15. März aufgeführt wurde.407 Dem Schreiben liegt auch das vermutlich ebenfalls von Escher verfasste erste Monatsblatt einer „Regenten-Zeitung“ in Manuskriptform bei, in dem in Versform etwa auf die „Huldigung zur neuen Kaiser-Würde“, die „Volks-Meinungen“ oder die „Meynung der Hohen“ ein- gegangen wird. Komplettiert wird dieses eigenartige Konvolut durch eine auf den neuen Kaiser angepasste Textfassung der Volkshymne408 sowie ein Stoffband, auf dem ein Gedicht mit kryptischen Bezügen zu Ferdinand ge- stickt ist.409 Escher erhält dafür 50 fl. C.M. aus der Geheimen Kabinettskasse. 405 Daniel Wagner, Pharmaceutisch-medicinische Botanik (Wien 1827–1829); FRANZ 27862. 406 FKBJ1848–1849, 1848 Post Nr. 53. 407 FKBA20029, fol. 1–2. 408 Ebenda, fol. 4–5, Text des Volksliedes siehe Abschnitt 6.3. 409 Der Text lautet: „Ferdinandus Marcellin, Edler grosser Kaiser, Redner mit erhab’nen Sinn! Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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