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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 132 -
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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN132 pathiewerte brachte.457 Einen weiteren Teil des Nachlasses – 21 Skizzen mit dem Titel „Vorzüglichste Momente aus dem Leben Seiner Majestät Kaiser Franz I.“ – verkauft die Witwe im April 1841 an Ferdinand um 40 fl. C.M.458 Hierbei handelt es sich um die Vorlagen zu den bereits erwähnten, von Hoechle gezeichneten und von Franz Wolf lithografierten „Hauptmomenten aus dem Leben Sr. Majestät Franz I.“. Die letzte Ereignisfolge, die auf ihren Niederschlag in den Beständen der Ferdinandea hin untersucht werden soll, bildet gleichsam den Endpunkt der Regierung Ferdinands – die März- und Oktober-Revolution von 1848, der Er- lass der Pillersdorf’schen Verfassung sowie der Thronwechsel am 2. Dezem- ber dieses Jahres.459 Die Ernennung von Erzherzog Stephan zum Palatin von Ungarn in der Nachfolge seines Vaters Erzherzog Joseph – ein Affront für den ungarischen Landtag, da ihm dieses Recht alleine zugestanden wäre – führte zusammen mit dem Hungerwinter 1847/48 zu Unruhen im König- reich Ungarn. Zeitgleich gärte es auch in Oberitalien, wo neben den nationa- len Einigungsbemühungen das Gefühl von sozialer Ungerechtigkeit das re- volutionäre Feuer wie in Ungarn anfachte. Im österreichischen Kernland, besonders in und um Wien forderte die Schichte der Intellektuellen und das liberale Großbürgertum vor allem die Abschaffung der Zensurbehörde, die als drückendstes Joch empfunden wurde. Es handelte sich also um eine Re- volte gegen „das System“, das durch die Geheime Staatskonferenz und vor allem durch Metternich verkörperte wurde, und nicht vorrangig gegen den Kaiser. Die Ereignisse im März 1848 beginnen mit einer Rede Lajos Kos- suths, in der er eine Konstitution fordert. Am 6. März verfassten die nieder- österreichischen Stände eine Petition, in der die chaotischen Zustände in der Haupt- und Residenzstadt angeprangert und der Rücktritt Metternichs ge- fordert wurde. Da die offizielle Seite nicht reagierte, kamen die Stände am 13. März wiederholt zusammen. Der Rede Adolf Fischhofs im Innenhof des Landhauses in der Herrengasse folgte die Übergabe der Forderungen an den Kaiser und so endete dieser Tag blutig mit einigen Toten und der Demission des Staatskanzlers. Am darauffolgenden 14. März proklamierte Ferdinand die Pressefreiheit sowie die Aufhebung der Zensur und stellte eine Verfas- sung in Aussicht. Gleichzeitig gründeten die Studenten die Akademische Le- gion und die Wiener Bürger die Nationalgarde. In Ungarn brach am 15. März die Revolution offen aus. Lajos Batthyány übernahm die Regie- rung, die daraufhin sofort die bäuerliche Leibeigenschaft aufhob. Zur selben Zeit erneuerte Ferdinand in Wien aufgrund der angespannten Lage sein Ver- 457 Gottsmann, Lombardo-Venetien, 24. 458 FKBJ1837–1841, 1841 Post Nr. 175, Beleg Nr. 23. 459 Rumpler, Chance, 261–323; Götz von Olenhusen, 1848/49; Werner, Revolution von 1848/49. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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