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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 144 -
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Seite - 144 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN144 ten Bestimmungen über die Ernennung seiner Dienerschaft und die Bestel- lung seines Haushaltes vorzubehalten. Seine Majestät rechnete darauf, daß die Gerechtigkeit Seines Herrn Nach- folgers und dessen Räthe Ihm nie versagen würden, was Er zu fordern eben so gut das Recht hatte, als andere Fürsten in seiner Lage, zum Beispiel der König [Ludwig I.] von Baiern, der Churfürst von Hessen u. a., aber aus Staats- rücksichten im ersten Augenblicke nicht in Anspruch nahm. Als ich einige Monate nach der Thronentsagung mit dem Herrn Fürsten von Schwarzen- berg über diesen Gegenstand in Verhandlung trat, gab er mir im Nahmen des gesammten Ministeriums die volle Versicherung, daß es stets eine der ange legentlichsten Sorgen desselben seyn werde, Seine Majestät in einer seiner Würde angemessene Stellung zu versetzen, daß das Ministerium vor dem Reichstage keine bestimmte Summe festsetzen könne, mir jedoch jeden Monath unverzüglich und unvermindert die Summe anweisen werde, die ich für Seine Majestät fordern würde. Seit 36 Jahren als die meisten Staaten Eu- ropa’s constitutionelle Formen angenommen haben, sind sie mir nicht mehr fremd, ich weiß sehr wohl, daß ein Ministerium nicht über einen Reichstag hinaus eine Civilliste festsetzen könne, allein ich hätte nicht geglaubt, daß es ihm nicht gestattet sey, wenigstens bis zu denselben provisorisch eine den Verhältnissen des Monarchen angemessene Summe festzusetzen. Da indessen das Ministerium mir die Zusicherung gab, daß ich stets unverzüglich und un- vermindert, die für Seine Majestät angesprochene Summe erhalten würde, so handelte es sich dabei nur um ein Wort und darüber glaubte ich im Nahmen Seiner Majestät keine Erörterung beginnen zu sollen. Zwei Umstände zeigen mir jedoch, daß es sich hier um mehr als um ein Wort handle. Seine Majestät hatten durch mich im vorigen Jahr die runde Summe von 500.000 fl. für Allerhöchstdessen Haushalt gefordert, ich hatte hiernach die monatliche Dotation in Anspruch genommen und sie wurde mir auch bisher immer ohne Anstand verabfolgt. Bei der letzten Anwesenheit Sei- ner Majestät des regierenden Kaisers in Prag, hatte Ihre Majestät die Kaiserin mit Seiner Durchlaucht dem Fürsten von Schwarzenberg eine Unterredung, worin sie ihm die Absicht aussprach, die 20.000 fl. die auf die Gesamtsumme von 500.000 fl. noch fehlten, in Beträgen von 5.000 fl. alle Vierteljahre zu be- ziehen. Der Herr Fürst erklärte sich damit ganz einverstanden. Als ich nun in Folge dessen für den letztverflossenen Februar statt der gewöhnlichen 40.000 fl. 45.000 fl. verlangte, erhielt ich darauf keine Antwort und bekam bis zur Stunde weder die 45 noch selbst die gewöhnlichen 40.000 fl., ungeach- tet ich das k. k. Obersthofmeisteramt in Wien wiederholt darauf aufmerksam machte. Ich bitte Eure Excellenz darüber die nöthige Verfügung zu treffen. Wichtiger für die Stellung Seiner Majestät meines allergnädigsten Herrn als der Entgang einer Monaths Dotation ist die im Nahmen Eurer Excellenz Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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