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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 146 -
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Seite - 146 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN146 jeder ihm angemessen scheinenden Zeit geltend mache könne. Dieß ist in der Verhandlung geschehen, die ich auf allerhöchsten Auftrag vor ungefähr ei- nem Jahre mit Seiner Durchlaucht dem Fürsten Schwarzenberg eingeleitet habe und die seither oft, selbst persönlich von Ihrer Majestät der Kaiserin be- trieben wurde. Soviel ich hörte, waren es finanzielle Rücksichten, welche den Abschluß dieser Verhandlungen bisher hinauszogen. Dadurch ist die Lösung dieser für unseren Hof wichtigen Frage in die Hände Eurer Excellenz gelegt, und darum wurde ich beauftragt mich an Hochdieselben zu wenden. Den bekannten und vielbewährten Gesinnungen Eurer Excellenz gegenüber glaube ich über die Rechte Seiner Majestät meines allergnädigsten Herren auf eine unabhängige Stelle und eine seiner Würde entsprechende Dotation genug gesagt zu haben. Höchstens könnte der Umstand noch eine Erörterung verdienen, daß Seine Majestät durch das Erbe seines Herrn Vaters und durch den Anfall der einst toskanischen Herrschaften einer Dotation aus Staats- mitteln in minderem Maße bedürfen. Was den Erbtheil Seiner Majestät aus dem Verlaße Weiland seines Herrn Vaters anbelangt, so ist die Verhandlung noch nicht geschloßen und der Ziffer [nach] mir noch nicht bekannt. Was die ehemals toskanischen Besitzungen anbelangt, so weiß ich nur, daß sie der allgemeinen Meinung nach bisher sehr schlecht verwaltet wurden und sehr wenig eingetragen haben, und daß die Baulichkeiten bei den meisten sehr verwahrlost waren, so daß nach der Ansicht der Sachverständigen die Renten in der ersten Zeit großerntheils [sic] auf die Herstellung derselben aufgehen werden. Als König Ludwig [I.] von Baiern [1848] den Thron verließ, behielt er sich einen ganz neu und glänzend eingerichteten Pallast in der Stadt und ein vollkommen eingerichtetes Lustschloß auf dem Lande bevor. Seine Majestät nahm weder das Eine noch das Andere in Anspruch. Die Burg hier [in Prag] ist nicht einmahl mit dem Nöthigsten eingerichtet, so daß Meubles vom Herrn Statthalter entlehnt werden mußten, um Soireen bei Ihren Majestäten geben zu können, und von den Schlößern ist keines eingerichtet, in Reichstadt, dem größten und angemeßensten ist nicht ein Stuhl und nicht ein Tisch vorhanden. Dieß fordert große Summen. Aber ganz abgesehen davon ob das Privatvermö- gen Seiner Majestät groß sey oder gering, hat Er gewiß das unbestreitbare Recht vom Staate eine seiner Würde angemessene Dotation und Stellung zu begehren. Ihn darin nach besten Wissen und Gewissen aus allen meinen Kräf- ten zu vertreten, ist meine Pflicht. Nicht aus Ehrgeiz nicht aus Interesse habe ich die ländliche Ruhe verlassen in die ich mich nach meiner Beseitigung aus dem Staatsdienste zurückgezogen hatte, und in die ich gern jede Stunde zu- rückkehren würde, sobald ich mich hier nicht mehr gebunden fühlte. Gestatten mir Eure Excellenz bei Würdigung meines Vortrags für das Beste meines allergnädigsten Herrn diesen kurzen Rückblick auf die Motive die mich dabei geleitet haben und in denen ich nicht verkannt zu werden Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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