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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 157 -
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DIE PRIVATBIBLIOTHEK FERDINANDS IN PRAG 1850–1875 157 zurück, mir zu eröffnen, welche aus den von Ihnen zulezt [sic] hieher [sic] ge- sendeten Werken der allerhöchsten Fideicommiß- und welche der allerhöchs- ten Privat-Bibliothek meines allergnädigsten Herrn angehören.“531 Für das mit ständiger Platznot in der Wiener Hofburg kämpfende Obersthof- meisteramt war dies eine überaus positive Nachricht, weshalb ihm die Räu- mung der Lokalitäten gar nicht schnell genug gehen konnte. Schon Mitte August meldet es nach Prag an den Kammerherrn Kaiser Ferdinands, Cle- mens Graf St. Julien, dass sich im kleinen Saal des Reichskanzlei-Apparte- ments noch immer dreizehn schwarzpolierte Bücherkästen befänden, die in den Hofmobilien-Inventaren als Privateigentum Kaiser Ferdinands geführt werden. Khloyber habe deren Inhalt „unlängst“ nach Prag versenden lassen, es sei jedoch kein Auftrag bekannt, auch diese Kästen dorthin bringen zu lassen. Aufgrund notwendiger Renovierungsarbeiten in diesem Saal, die nun in Angriff genommen werden, könnten die Bücherschränke unmöglich an diesem Platz verbleiben und man erbitte sich daher entsprechende Befehle über deren weiteres Schicksal. Ein anderes Lokal oder Magazinräumlich- keiten stünden bei dem „notorischen Raumbedrängnisse“ in der Hofburg für diese sehr großen und schweren Kästen nicht zu Verfügung. Selbst der Dach- boden käme aus mehrfachen Gründen als Lagerort nicht in Frage, da die „so- lid gearbeiteten, wenn auch unmodischen Kästen“ dort „bald zu Grunde ge- hen“ könnten. Darüber hinaus erhöhten sie „bloß die Feuersgefahr auf eine bedenkliche Weise“ und das Gewicht der Kästen würde die Dachbodendecke übermäßig belasten. Das Dargelegte gelte auch für die k. k. Lustschlösser. Das Obersthofmeisteramt ist sichtlich gewillt, die Möblage loswerden zu wollen. Sollte Kaiser Ferdinand ihren Transport nach Prag nicht doch noch anbefehlen, so rät man, diese durch einen Bevollmächtigten „etwa in einer abzuhaltenden Versteigerung für Rechnung Seiner Majestät“ veräußern zu lassen. Die kaiserliche Entscheidung möge „mit thunlichster Beschleu- nigung“ übermittelt werden, „damit der kleine Saal bald geräumt und zu dessen Restaurirung noch die dießjährige günstige Jahreszeit benützt wer- den könne“.532 Ende November 1850 teilt Brandis mit, dass Ferdinand einen für Kunstgegenstände bestimmten Kasten (zur Auflage und Aufbewahrung von Kupferstichen) nach Prag transportieren lassen werde und er die übri- gen der Mechitaristen-Kongregation in Wien geschenkt habe, die diese in Eigeninitiative abtransportieren werde.533 Dass man in Wien die Eigentums- verhältnisse der Kästen geringschätzig negiert hatte, zeigt der Schlussakt 531 FKBA26014, fol. 1r. 532 Wien, ÖStA, HHStA, OMeA, Kt. 584, Rubr. 21/37, fol. 214r–215v. 533 Ebenda, fol. 213r. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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