Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Chroniken
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 161 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 161 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

Bild der Seite - 161 -

Bild der Seite - 161 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

Text der Seite - 161 -

DIE PRIVATBIBLIOTHEK FERDINANDS IN PRAG 1850–1875 161 Schon zu Weihnachten 1850 meldet Negrelli den Abschluss der Übersiede- lung sowie die Rückreise Thaas und Mignots. Zugleich liefert er einen Be- richt über die erfolgten Arbeiten. Man hatte in dieser kurzen Zeit augen- scheinlich doch mehr an bibliothekarischer Arbeit zuwege gebracht, als zunächst gedacht. Während Mignot die Bücher aus den Kisten auspackte und im Nummerus currens „nella gran sala“ aufstellte, habe Thaa die Ein- teilung in Materien (neun Hauptklassen)546 auf Grundlage des Zettelka- talogs besorgt. Wie es Khloyber schon angedeutet hatte, waren die Werke zuvor augenscheinlich nur nach Buchformaten gruppiert gewesen, hatten aber innerhalb dieser keine thematische Sortierung erfahren. Die Buchtitel wurden Negrelli zufolge anschließend als Vorbereitung für die Erstellung eines Kataloges547 nach bibliothekarisch normierten Kriterien verzeichnet, wobei die historischen und geografischen Werke die beiden umfangreichsten Themengebiete darstellten. Thaa habe diese beiden Klassen jeweils in all- gemeine Werke und jene mit besonderem Bezug zum Kaisertum Österreich unterteilt, weshalb der Kern der ferdinandeischen Bibliothek nun aus dem zwei Bücherkästen umfassenden „tesoro storico e geografico De rebus Aus- triacis“ bestehe. Der von Negrelli aufgrund seines Arbeitseifers und seiner Fachkenntnis hochgelobte Thaa assistierte auch bei der Dublettenaussonde- rung und besorgte zudem die Verzeichnung der neuangekommenen Werke nebst jenen, die einer Einbindung oder Restaurierung zuzuführen waren. Am Ende seines Berichts benennt Negrelli die noch anstehenden Arbeiten. Darunter falle die Verzeichnung der mehrere hundert Blätter umfassenden Kunstsammlung, der „collezione di prezzi musicali“ sowie der etwa 5.000 Siegelabgüsse. Für letztere sei nicht nur eine geeignete Form der Aufbewah- rung zu finden, im Zuge des Transports waren sie auch in Unordnung gera- ten, weshalb Negrelli sich eine genaue Sichtung und anschließende Sortie- rung vornimmt. Er empfiehlt, Thaa und Mignot eine Remuneration für ihre Dienste oder zumindest ein Dankschreiben zukommen zu lassen.548 Die Sichtung und Kontrolle der Bücher in Prag erfolgte nach dem in Wien angefertigten Standortsrepertorium (FKB.INV.81), dessen ersten Band man bei diesem Anlass schloss, um einen zweiten für künftige Neuzugänge zu beginnen. Analog dazu enden die Eintragungen im alten Zuwachsinventar der Ferdinandea (FKB.INV.75), worauf auch ein Eintrag Negrellis auf den letzten Seiten dieses Verzeichnisses hinweist.549 546 Vgl. Klar, Bibliothek, 365. 547 Wohl FKB.INV.32. 548 Prag, Narodni Archiv, hofmistra cisare Ferdinanda I., Rubr. 22, Kt. 33. 549 FKB.INV.75, nach der roten Bibliothekszahl 1995. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
zurück zum  Buch Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung"
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918