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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 165 -
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DIE PRIVATBIBLIOTHEK FERDINANDS IN PRAG 1850–1875 165 Jasper, Rohrmann, Sternickel & Sintenis, Sallmayer oder Artaria (in Wien und Mannheim) bestellten Titel wurden ab der Übersiedelung nach Prag von diesen Unternehmen entweder eigenständig dahin umgeleitet oder an den Vorsteher der Fideikommissbibliothek zur Weiterreichung ausgehändigt.557 Ähnlich verhielt es sich mit jenen Werken, die man direkt über die Autoren, Künstler oder Verlage bezogen hatte. Wurden diese Teillieferungen oder – bände nicht direkt nach Prag, sondern an die zuständige Behörde in Wien (das Oberstkämmereramt) überschickt, so veranlasste dessen Leiter, Karl Graf Lanckoronski-Brzezie, deren Übermittlung. Da sich das Erscheinen vieler Werke oft über Jahre hinzog, blieben Büchersendungen aus Wien auch bis weit in die 1860er Jahre bestehen. Sie wurden in Bücherkisten über die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn und die k. k. nördliche Staatsbahn nach Prag befördert.558 Neubestellungen für die Ferdinandea tätigte man größtenteils beim k. k. Prager Hof-Buch- und Kunsthändler Friedrich August Credner. Die Bucheinbindearbeiten besorgten die Prager Buchbinder Franz Senfft und W. Simacek sowie der in Reichstadt ansässige Franz Sommer.559 Die unaufgeforderten Einsendungen sind, ähnlich jene an Franz I., etwas diffiziler zu betrachten. Grundsätzlich galten für die Prager Periode weiterhin jene schon lange eingeführten Bestimmung, die in Abschnitt 3.3. eingehen- der erläutert sind. Diese sahen vor, dass Einsendungen an den Kaiser aus dem Ausland nur nach vorhergehender Einholung der diesbezüglichen Er- laubnis über eine kaiserliche Gesandtschaft stattfinden durften. So konnten schon im Vorfeld uninteressante Titel abgelehnt und Übersendungen ohne entsprechende Erlaubnis im Bedarfsfall unter Berufung auf die geltenden Be- stimmungen retourniert werden. Dies vor allem dann, wenn eine Erwiderung des Kaisers in Form eines Geschenks angebracht gewesen wäre. Dabei griff man bei interessanten Titeln, die noch dazu einer Annahme durch den Kaiser durchaus würdig gewesen wären, gelegentlich auf eine schon unter Franz I. gerne gebrauchte Ausflucht zurück, nämlich jene, dass man Druckwerke prin- zipiell nur über den Buchhandel beziehe, oder dies im Hinblick auf ein konkre- tes Werk schon getan habe, was dann tatsächlich aber erst im Nachhinein ge- schah. Rief ein ohne Erlaubnis eingesandtes Werk das tatsächliche Interesse des Kaisers hervor, so trat nicht selten der Fall ein, dass man es behielt. Men- genmäßig sind wir aber von jenen Massen weit entfernt, die etwa an Franz I. 557 Vgl. dazu FKB.INV.79, pag. 77–100 u. 113–148. 558 Vgl. FKB.INV.79 pag. 77–100 u. 113–148; FKBJ 1848–1849, 1848 Post Nr. 126, 128 u. 133, 1849 Post Nr. 10, 14, 36, 40, 50, 72, 149, 167 u. 170. 559 Vgl. dazu die Rechnungen im Konvolut „Nachlass Negrelli“ in Archiv der Fideikommissbi- bliothek, Box 49 (Konvolut 1929); zwei Verzeichnisse geben an, welche Werke wann und an wen zum Binden gegeben wurden, vgl. FKB.INV.53 u. FKB.INV.56. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918