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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 166 -
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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN166 eingesendet worden waren, was wohl daran liegen mag, dass Ferdinand in den wenigsten Fällen Geschenke oder Geldbeträge als Gegenleistung bewil- ligte. Er beschränkte sich zumeist auf Dankschreiben in seinem Namen, die von Beamten übermittelt wurden. Auch an der seit 1839 geltenden prinzipiel- len Zuständigkeit des Oberstkämmereramtes in Wien (in Ermangelung einer eigenen Parallelbehörde in Prag) für Werke die zur allerhöchsten Annahme vorgelegt wurden, ändert sich in diesen Jahren wenig. Bei unwillkommenen Direkteinsendungen ist der Verweis darauf ein von den Prager Beamten gerne eingesetztes Mittel zur Verzögerung oder gar Abschreckung. Zum kurz skizzierten Reglement nun einige Beispiele aus den Akten: Oberstkämmerer Graf Lanckoronski übersendet beispielsweise im Mai 1851 die vom Ministerium des Äußeren übergebenen übrigen vier Bände der vom deutschen Musikforscher Franz Commer verfassten und von der Niederländi- schen Gesellschaft für Musik herausgegebenen „Collectio operum musicorum Batavorum saeculi XVI.“, nachdem der erste Band dieses Werkes bereits 1845 überreicht worden war.560 Im März des Folgejahres übermittelt er in gleicher Weise den ihm übersandten II. Teil des II. Heftes des „Codex inscriptionum romanorum Danubii et Rheni“ des großherzoglich-hessischen Hofrats Johann Wilhelm Steiner.561 Die mit den Gepflogenheiten des Hofes vertrauten Geber kannten natürlich die zuständigen Prager Behörden; so adressiert etwa der Historiker Joseph Alexander von Helfert 1866 die Sendung mit dem neuesten Jahrgang der „Mittheilungen“ der ihm als Präsidenten unterstehenden „k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale“ di- rekt an den ferdinandeischen Obersthofmeister Airoldi.562 Khloyber wiederum ist etwa mit der Weiterleitung von zwei Exemplaren des XII. Jahrgangs der von Carlo Canadelli herausgebrachten „Esposizione di belle arti in Milano“ (auch bekannt unter „Album di belle arti“) für Ferdinand und Maria Anna befasst, woraufhin er von Obersthofmeister Bombelles umgehend aufgefor- dert wird, Canadelli die direkte Übersendung der jährlichen Lieferungen nach Prag aufzutragen.563 Aus den dargelegten Gründen ist der Wiener Bibliotheks- vorsteher auch eine der ersten Anlaufstellen, wenn den Prager Beamten Fort- setzungslieferungen bestimmter Werke abgehen. Als man sich 1851 etwa nach 560 Prag, Narodni Archiv, hofmistra cisare Ferdinanda I., Rubr. 22, Kt. 33, Schreiben Lancko- ronskis vom 13.05.1851; zur Übergabe 1845 siehe FKBA25035; das Werk trägt die Biblio- thekszahl FERD 4.533. 561 Prag, Narodni Archiv, hofmistra cisare Ferdinanda I., Rubr. 22, Kt. 33, Schreiben Lancko- ronskis vom 05.03.1852; zu den früheren Übergaben siehe FKBA22129 u. FKBA22137; das Werk trägt die Bibliothekszahl FERD 4.651. 562 Prag, Narodni Archiv, hofmistra cisare Ferdinanda I., Rubr. 22, Kt. 35, Schreiben Helferts vom 17.02.1866. 563 FKBA26017, das Werk trägt die Bibliothekszahl FERD 4.252. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918