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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 210 -
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Seite - 210 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN210 wird er auf diese Problematik hingewiesen.686 Ihm gelingt es auch, ein of- fenes Ohr bei Kaiser Franz Joseph dafür zu finden, sodass das Obersthof- meisteramt zusammen mit der Burghauptmannschaft und zwei Hofwerk- meistern eine Begehung und Begutachtung in der Bibliothek vornimmt.687 Wenig später setzt Khloyber Erzherzog Leopold von den Lösungsvorschlägen des Obersthofmeisteramtes in Kenntnis. Zur Abwendung eines Deckenein- sturzes soll (im großen Saal) eine Tragekonstruktion aus Eisen (Eisenträger) eingezogen werden. Der Überfüllung der Räumlichkeiten könne jedoch nur Abhilfe geleistet werden, indem man die 40 Stufen höher gelegene, also nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Bibliotheksräumen befindliche Wohnung des (ersten) Bibliotheksdieners für die Aufstellung von Büchern adaptiere und diesem ein Ersatzquartier in der Stallburg zuweise. Khloyber bedankt sich zunächst bei Leopold, „daß endlich einmahl auf die Beseitigung der Gefahr […] ernstlich Bedacht genommen wird, [und] somit auch unser Leben gesichert ist, nachdem wir uns schon seit Jahren in der Lage eines Damokles’ befanden“. Hinsichtlich der Raumerweiterung gibt er „mit nieder- geschlagenem freudelosem Gemüthe“ zu verstehen, dass die Bibliothek mit diesen „nothdürftigen Anflickungen“ beinahe nichts gewinnen werde und er „das Ganze vor der Hand als einen bloß für einige Jahre berechneten zeit- weiligen Nothbehelf ansehe, aber durchaus nicht als ein würdiges, den lite- rarischen Schätzen eines kaiserlichen Mäcenas angemessenes Local“. Man sei dadurch lediglich in der Lage, „die bisher leider seit einigen Jahren in weiter Entfernung der Bibliothek, wie z.B. auf entlegenem Dachboden, oder im Vorgemache einer Hofdame befindlichen Abtheilungen der Bibliothek, wohin man überdieß nicht immer zu einer beliebigen Zeit gelangen konnte“ in diese Dienerwohnung umzulagern, womit selbige sodann aber schon voll- gefüllt wäre. Für den kommenden Zuwachs sei damit nichts gewonnen. Er weist überdies darauf hin, dass er „verlegen sein würde, ein hohes Glied des Kaiserhauses, oder einen Fremden, der bereits 90 Stuffen bis zum Eintritt in die Bibliothek zurücklegte, auch noch über 40 weitere Stuffen in diese neue Localität“ führen zu müssen. Am meisten beunruhigt ihn jedoch die Tatsache, dass der erste Bibliotheksdiener Josef Wich, der bislang so nahe bei der Bibliothek gewohnt hatte „daß es nur eines Glockenzuges bedurfte um ihn auch außer den Amtsstunden in jeder Angelegenheit zur Hand zu haben“ und dem nicht nur „die äußere Bewachung der Bibliothek“, sondern auch die Beheizung, Reinigung und schließlich „die Abschließung des Gan- zen“ anvertraut war, nun so weit weg wohnen soll. Er habe diese Bedenken auch den Vertretern des Obersthofmeisteramtes gegenüber geäußert, doch 686 Vgl. Anm. 649. 687 FKBA26082, fol. 1–2, fand am Samstag, 04.11.1865 um 11 Uhr statt. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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