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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 701 -
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BIBLIOTHEK UND ÖFFENTLICHKEIT 701 Das bedeutet, kurz gesagt, dass die Autopsie ausgewählter Objekte bis da- hin bereits grundsätzlich möglich war, selbständiges Recherchen in den Be- ständen und Katalogen aber nicht. Zhishmans Antwort darauf ist im Detail nicht ganz nachvollziehbar und beruhte wahrscheinlich auf einem Missver- ständnis. Er ließ Nagy ausrichten, „daß die Direction den dießbezüglichen Wünschen bisher bereitwillig entgegen kam“, dass aber Recherchen in einer kürzlich erworbenen Sammlung ungarischer Porträts und in deren Katalo- gen nicht möglich wären, weil diese „behufs ihrer vollständigen ämtlichen Inventarisierung nothwendig in ihrer gegenwärtigen Unordnung verbleiben muß, diese aber durch eine frühere anderweitige Benützung alteriert wer- den könnte.“989 Dokumentiert sind in diesen Jahren auch Recherchen, die zwei Studenten in der Fideikommissbibliothek anstellten. Der Kunsthistoriker Moriz Dre- ger, der dafür eine Empfehlung von Jacob Falke, dem Direktor des Muse- ums für Kunst und Industrie, erhalten hatte, machte sich im Sommer 1889 Notizen zu den in der Sammlung vorhandenen Porträts der Königin Maria von Ungarn (1505–1558);990 Franz Streiner studierte zwei Jahre später im Rahmen einer Seminararbeit über den Iglauer Meistergesang eine Hand- schrift der Fideikommissbibliothek.991 Zuletzt ist noch der Bürgerschuldirek- tor Hans Smital zu erwähnen, der im Rahmen der Arbeiten zu einer von ihm verfassten Monografie über Floridsdorf zwei Karten aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in der Fideikommissbibliothek kopierte und dafür mit einem Gesuch des Bürgermeisters dieser Gemeinde ausgestattet worden war.992 Erste schriftlich fixierte Richtlinien für die Benützung der Sammlung vor Ort enthalten die 1891 von Alois Karpf entworfenen „Modalitäten für die Be- nützung der Kunstblätter“, die sich aber nur auf Recherchen zu den Porträt- grafiken beziehen. Hervorzuheben ist, dass Karpf das selbständige Studium von Außenstehenden in der Fideikommissbibliothek als Ausnahmesituation betrachtete, die dann gegeben war, wenn deren Wünsche durch schriftliche Mitteilungen der Bibliotheksbeamten nicht befriedigt werden konnten oder wenn die Beantwortung ein gewisses Ausmaß an Arbeitsaufwand überstieg. Er hält dazu fest: 989 FKBA32030, fol. 5r; zum Erwerb der Porträtsammlung von Gustav von Gözsy, für die sich Nagy anscheinend besonders interessierte, siehe FKBA32006 u. Abschnitt 1.3.3. 990 FKBA32067, fol. 1r. 991 FKBA33041, fol. 1r. 992 FKBA33132, fol. 2r–v. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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