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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 707 -
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Seite - 707 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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BIBLIOTHEK UND ÖFFENTLICHKEIT 707 größere Distanzen hinweg genehmigte. Er ließ sich dafür zuvor schriftliche Garantien für die sichere und unbeschädigte Rückstellung der Objekte von jenen Institutionen ausfertigen, die der Person, die das Gesuch stellte, ent- weder vorgesetzt waren oder für ihn interveniert hatten. Es waren dies (in chronologischer Folge) der Provinzial des Franziskanerordens in München, die Direktion der Oberrealschule in Steyr und das k. u. k. Ministerium des Äußeren.1009 Ein weiterer Präzedenzfall ist für das Jahr 1889 dokumentiert, als ein Buch für die Benützung in der Universitätsbibliothek Budapest ent- lehnt wurde.1010 Dieser Verleihmodus wurde in der Folgezeit im Wesentli- chen dann beibehalten, wenn die Vorgehensweise nicht über persönliche oder amtliche Beziehungen geregelt war. Von 59 zwischen 1891 und 1914 genehmigten Entlehnungen von Objekten aus der Fideikommissbibliothek, zu denen Korrespondenzmaterial im Archiv der Sammlung existiert, wurden 41 über Institutionen abgewickelt, die man mit größerem oder geringerem Recht als „staatliche Anstalten“ bezeichnen kann. Deutlicher wird die Dif- ferenz, wenn man nur jene Fälle in Betracht zieht, in denen Werke nicht innerhalb der Haupt- und Residenzstadt, sondern über größere Distanzen hinweg verliehen wurden. Dies geschah nachweislich vierundzwanzigmal, wobei darunter nur fünf Fälle verzeichnet werden können, in denen Ob- jekte aus der Sammlung an Privatpersonen oder Verlage versandt wurden. Dass die Wahrscheinlichkeit größer war, ein Werk aus der Fideikommiss- bibliothek für den temporären Gebrauch zugesendet zu bekommen, wenn eine vertrauenswürdige Institution für die sorgsame Behandlung und un- beschädigte Rückstellung haftete, mögen zwei charakteristische Beispiele illustrieren. Im Jahr 1897 bat Karl Ludwig Fugger von Babenhausen da- rum, einige Porträtgrafiken aus der Fideikommissbibliothek entlehnen zu dürfen, was Alois Karpf jedoch ablehnte. Er ging auch dann nicht von seiner Entscheidung ab, als Fugger versuchte den Verleih mit einem entsprechen- den Gesuch an die Generaldirektion durchzusetzen, sondern empfahl, die gewünschten Reproduktionen in Wien anfertigen zu lassen.1011 Diese Vorge- hensweise war die damals und in der darauffolgenden Zeit übliche bei der Anfertigung von Fotografien nach Bildvorlagen aus der Fideikommissbiblio- thek (vgl. Abschnitt 2.2.2). Dennoch gelang es dem Redakteur der Zeitschrift „Das Bayerland“ im folgenden Jahr (1898), Porträtgrafiken für Reprodukti- onszwecke nach München zu entlehnen. Er konnte nämlich zuvor die dortige k. u. k. Gesandtschaft dazu bewegen, das Gesuch für sein Anliegen an die 1009 FKBA29078, FKBA31006, FKBA31097. 1010 FKBA32049. 1011 FKBA35112. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918