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KAISERLICHES INSTITUT UND
ERINNERUNGSRAUM712
Versendung nicht stattfinden könne, dagegen der Benützung innerhalb der
Bibliotheksräume kein Hindernis entgegenstehe.“1027
2.2.2 Fotografische Reproduktionen von Bildmaterial aus der
Fideikommissbibliothek
Die fotografische Reproduktion von Grafiken und anderen Werken aus der
Fideikommissbibliothek mit dem Ziel, diese in Büchern oder Zeitschriften
abzubilden, nahm zu Beginn der 1880er Jahre schrittweise ihren Anfang.
Bereits um die Mitte des folgenden Jahrzehnts hatte die Sammlung in grö-
ßeren Mengen Vorlagen für mehr als ein halbes Dutzend Publikationen ge-
liefert, die sich hauptsächlich der Veröffentlichung von Standes-, Epochen-
oder Personen-spezifischen Porträts widmeten. Dieser Sachverhalt wurde
in der Sammlung dann auch für so wichtig erachtet, um aufgezeichnet und
aus Prestigegründen der Öffentlichkeit mitgeteilt zu werden.1028 In der Zeit,
als die ersten Reproduktionen nach Werken aus der Fideikommissbibliothek
publiziert wurden, war von Becker der Grundsatz festgelegt worden, dass es
sich dabei um wissenschaftliche Publikationen handeln musste und dass die
gewünschten Vorlagen außerdem in keiner öffentlichen Sammlung erhältlich
wären. Diese Bestimmungen wurden in der Folge zwar beibehalten, aber im
Laufe der Zeit, als fotografische Reproduktionen zur gängigen Praxis avan-
cierten, immer lockerer gehandhabt. Verlässliche Zahlen über die Anzahl der
jährlich für Publikationen fotografierten Werke existieren jedoch erst seit
1912, als im Oktober dieses Jahres mit den Einträgen im Verzeichnis der Re-
produktionen begonnen wurde: Bis zum Jahresende waren es 297 Aufnah-
men für 21 Auftraggeber, 1913 537 Aufnahmen.1029 Wie schon angedeutet,
waren es in erster Linie die Blätter aus der Porträtsammlung (inklusive La-
vatersammlung), für die sich Autoren und Verleger interessierten. Dies war,
abgesehen von den bereits erwähnten „modernen“ Porträtwerken, vor allem
dem Bedürfnis geschuldet, geschichtliche Darstellungen, Biografien, Werk-
ausgaben etc. mit den Porträts der Protagonisten zu illustrieren. Daneben
wurden aber auch andere Werke, wie etwa Darstellungen geschichtlicher
Ereignisse, topografische Ansichten, Aquarelle und Zeichnungen bekannter
Wiener Künstler, Huldigungsadressen und Werke des Kaisers selbst oder von
Mitgliedern der Dynastie für Reproduktionen begehrt. Die zuletzt genannte
1027 FKBA39005, fol. 8r–v.
1028 Vgl. Karpf, Familien-Fideicommiss-Bibliothek (wie Anm. 663), pag. 31; Jureczek, Porträt-
sammlung, 460.
1029 FKB.INV.31. 1912 wurden die Einträge nach den Auftraggebern durchnummeriert, ab
1913 nach den reproduzierten Werken.
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Metamorphosen einer Sammlung
- Titel
- Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
- Untertitel
- Metamorphosen einer Sammlung
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21308-6
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1073
- Kategorien
- Geschichte Chroniken