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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 713 -
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Seite - 713 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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BIBLIOTHEK UND ÖFFENTLICHKEIT 713 Gruppe trat nach der Jahrhundertwende zunehmend in den Fokus des öf- fentlichen Interesses, was in einem eigenen Abschnitt behandelt wird (vgl. Abschnitt 3.4). Natürlich wurden aus den Beständen der Fideikommissbib- liothek nicht immer große Mengen an Bildern für umfangreiche und aufwen- dige Publikationen reproduziert. Mitunter war es nur ein einzelnes Werk, für das sich ein Autor oder Verleger interessierte. Doch das war eine Situation, wie sie um und nach der Jahrhundertwende gegeben war, als die Fideikom- missbibliothek bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit erworben hatte und als es auch Personen mit vergleichsweise geringem sozia- len Prestige angezeigt erschien, sich mit ihren Anliegen an sie zu wenden. Begonnen hat jedoch alles mit zwei Porträtwerken, die von staatlichen Institutionen publiziert wurden: Die „Galerie historischer Porträts“ mit biographischen Texten des bekannten Historikers Franz Krones, erschien 1882–1886 in sechs Bänden im Verlag der Hof- und Staatsdruckerei; „Die kaiserlichen und königlichen Oberstallmeister 1562–1883“ von Joseph Auer wurde 1883 im Selbstverlag des k. u. k. Oberstallmeisteramtes herausgege- ben. Indiz dafür, dass die Fideikommissbibliothek in diesen beiden Fällen vollkommenen anstandslos kooperierte, ist der Umstand, dass keine Korre- spondenz dazu erhalten ist. Die Hof- und Staatsdruckerei hatte im Übrigen bereits im September 1878 ein Buch und im Dezember des folgenden Jah- res drei Porträtgrafiken entlehnt.1030 Laut einer späteren Angabe von Alois Karpf wurden für die „Galerie historischer Porträts“ „sämmtliche den Repro- ductionen zu Grunde liegenden Stiche […] aus der Porträts[ammlung] der k. u. k. Fam. Fid. C. B. benützt“.1031 Soll man die Reproduktionen für diese Publikationen bereits als öffent- lichen Zugriff auf die Bestände der Fideikommissbibliothek klassifizieren? Da dahinter Institutionen standen, die dem Hof bzw. dem Staat angehör- ten,1032 wäre dies, wenn überhaupt, nur in einem sehr eingeschränkten Sinn gerechtfertigt. Doch bereits geraume Zeit später wurden auch durch zwei deutsche Verlage Ansuchen zur Reproduktion von Bildnissen gestellt, mit denen „Porträtwerke“ ähnlichen Typs ausgestattet werden sollten. Hier han- delte es sich nun dezidiert um private Unternehmungen, die noch dazu im Ausland angesiedelt waren. Sie bilden gewissermaßen die Präzedenzfälle für die Praxis der fotografischen Reproduktion nach Vorlagen aus der Fideikom- missbibliothek und sollen deshalb aufgrund der erhaltenen Korrespondenz etwas ausführlicher untersucht werden. 1030 Vgl. FKB.INV.64, Bd. 1, fol. 7r (Nr. 421) und fol. 9v (Nr. 630). 1031 FKBA33055, fol. 3r. 1032 Beide sind im Hof- und Staatshandbuch verzeichnet; die Hof- und Staatsdruckerei unter- stand dem Finanzministerium. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918