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KAISERLICHES INSTITUT UND
ERINNERUNGSRAUM716
Bilde die Quelle, der das Original entnommen ist, ersichtlich zu machen – zu
welcher Bedingung Sie sich mit Schreiben vom 26. August l. J. verpflichtet
haben – erfüllt worden wäre.“1042 Bruckmann entschuldigte das Versäumnis
durch Unachtsamkeit und dadurch, dass eine solche Bedingung nicht üblich
sei, und beteuerte, sie zukünftig strikt einzuhalten.1043 Im September 1885
und im Mai des darauffolgenden Jahres ließ Bruckmann in Wien Fotogra-
fien zweier weiterer seltener Porträtgrafiken aus der Sammlung anfertigen,
wobei der dafür in Anspruch genommene Hoffotograf Löwy von dieser selbst
in Vorschlag gebracht worden war.1044 Da die Fideikommissbibliothek trotz
des Vorfalls wegen der fehlenden Quellenangabe anscheinend weiter ko-
operierte, wagte es der Verleger Anfang August 1886, um die Reproduktion
von nicht weniger als vierzehn Porträts anzusuchen, was ebenfalls bewil-
ligt wurde.1045 Interessant sind zwei Anregungen, die Bruckmann in diesem
Zusammenhang machte: Er bot an, den zur Beaufsichtigung der Grafiken
beim Fotografen entsandten Bibliotheksdienern „eine kleine Remuneration
zu gewähren“1046 und Separat-Abdrucke der Reproduktionen für die Samm-
lung zur Verfügung zu stellen.1047 Es gibt keine Anzeichen dafür, dass damit
Forderungen entsprochen wurde, die von der Fideikommissbibliothek vorab
gestellt worden waren; beides wurde jedoch angenommen und war zukünftig
Bedingung bei jeder Bewilligung fotografischer Reproduktionen, die in Wien
nach Beständen der Fideikommissbibliothek angefertigt werden sollten.1048
Das Entgegenkommen seitens der Fideikommissbibliothek gegenüber der
Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft blieb zwar bis zum Tod Beckers
grundsätzlich aufrecht; doch gab es weitere Unstimmigkeiten wegen man-
gelhafter Angaben des Quellenvermerks. In den weiteren Lieferungen der
Publikation wurde die Sammlung zwar als Aufbewahrungsort der abgebil-
deten Porträtgrafiken genannt, doch nicht unmittelbar auf den Abbildungen
selbst, wie es von Becker gewünscht war. Bruckmann erklärte, dass die Bil-
der niemals separat gedruckt und verkauft würden, sodass „durch den Auf-
druck der Besitzer auf das Textblatt wohl der Zweck vollauf erfüllt ist“, und
dass ein zusätzlicher Aufdruck am Bild selbst Unkosten von 20 Mark verur-
sachen würde.1049 Eine solche Maßnahme hätte wohl auch das ästhetische
Erscheinungsbild der Publikation geschmälert. Sobald seine Bedingungen
1042 FKBA30102, fol. 18r.
1043 FKBA30102, fol. 19r–v.
1044 Vgl. FKBA30102, fol. 28–31.
1045 FKBA30102, fol. 33r–34r.
1046 FKBA30102, fol. 31v.
1047 FKBA30102, fol. 35v.
1048 Vgl. etwa FKBA33040, FKBA33054, fol. 2r–v, u. FKBA33151, fol. 3r.
1049 FKBA30102, fol. 44r.
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Metamorphosen einer Sammlung
- Titel
- Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
- Untertitel
- Metamorphosen einer Sammlung
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21308-6
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1073
- Kategorien
- Geschichte Chroniken