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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 724 -
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Seite - 724 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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KAISERLICHES INSTITUT UND ERINNERUNGSRAUM724 fotografieren lassen zu dürfen, die damals gerade in der „Ausstellung für Musik- und Theaterwesen“ in Wien zu sehen waren. Der Wunsch wurde diesmal von der Bibliotheksdirektion zwar grundsätzlich ohne weitere Ein- schränkung gewährt, doch bestand man strikt auf der Einhaltung des für das Abfotografieren vorgeschriebenen Procederes: Die Grafiken mussten zu- nächst von der Ausstellung an die Fideikommissbibliothek retourniert wer- den und durften erst danach in das Atelier von Angerer & Göschl gebracht werden.1091 Man ersieht aus all diesen Fallbeispielen, dass es zwar nicht unmöglich war, an Aufnahmen nach Grafiken aus der Fideikommissbibliothek zu ge- langen, dass dies aber, vor allem für Ausländer, kein einfaches Unterfangen war. Gegen die Mitte der 1890er bedienten sich deshalb mehrere Verleger des Mittels, die Bearbeitung ihres Anliegens durch Intervention bei höheren Stellen oder durch namhafte Persönlichkeiten zu beeinflussen. Wie es dem Verleger Julius Hoffmann auf diese Weise durch einen Antrag an die Gene- raldirektion gelang, die Reproduktion von Huldigungsadressen zu erwirken, wurde bereits an anderer Stelle beschrieben (vgl. Abschnitt 2.1.1). Andert- halb Jahre zuvor hatte bereits Moritz Necker für das Bibliographische Insti- tut in Leipzig in der Fideikommissbibliothek interveniert und für dieses „die Erlaubnis uneingeschränkter Reproduktion mehrerer in derselben befindli- cher Bilder“ erwirkt.1092 Etwa gleichzeitig wurde vom „Stabilimento typo-li- tografico Gallardi e Co“ in Vercelli (Piemont) eine Anfrage wegen Reproduk- tionen an das Obersthofmeisteramt gestellt, die ebenfalls bewilligt wurde.1093 Und schließlich muss an dieser Stelle noch die Fürsprache des Direktors der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums, August Schaeffer, für den Leipziger Verleger Otto Spamer erwähnt werden. Es ging dabei um drei Por- träts, die in einem nicht näher spezifizierten „Geschichtswerk“ abgebildet werden sollten.1094 In der zweiten Hälfte der 1890er Jahre nahm die Anfertigung fotografi- scher Reproduktionen nach Vorlagen aus der Fideikommissbibliothek auch für den Fall, dass sie für ausländische (v. a. deutsche) Verleger und Autoren erfolgten, kontinuierlich zu.1095 Im Jahr 1898 war der Vorgang schließlich soweit zur gängigen Praxis geworden, dass Angerer & Göschl in der Fidei- kommissbibliothek darum ansuchten, in „unser neues Musterheft […] auch 1091 FKBA33151. 1092 FKBA34022, fol. 1r. 1093 FKBA34023. 1094 FKBA34139. Wahrscheinlich handelt es sich um den 1895 publizierten achten Band der in dritter Auflage erschienenen „illustrierten Weltgeschichte“. 1095 Siehe beispielsweise FKBA34017, FKBA35032, FKBA35033; FKBA35152, FKBA35170, FKBA35182, FKBA35225, FKBA35245. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918