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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 725 -
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BIBLIOTHEK UND ÖFFENTLICHKEIT 725 ein nach einer Lithographie im Halbtonverfahren reproduziertes Porträt“ aufnehmen zu dürfen.1096 In dieser Zeit bestand man seitens der Fideikom- missbibliothek auch nicht mehr darauf, dass der Quellenvermerk auf die Ab- bildungen selbst gedruckt werden musste; eine entsprechende Angabe im Text genügte.1097 Immer häufiger wurden seit der zweiten Hälfte der 1890er Jahre auch Porträts und andere Bilder und Objekte aus der Fideikommiss- bibliothek in Zeitschriften und Zeitungen abgelichtet;1098 Periodika, die von dieser Praxis häufiger Gebrauch machten waren „Das Bayerland“,1099 die ungarische „Vasárnapi Ujság“ („Sonntagszeitung“), die das Bildmaterial vor allem in historischen Aufsätzen veröffentlichte,1100 und etwas später die „Wiener Mode“ und die „Österreichische illustrierte Zeitung“.1101 Die beiden zuletzt genannten Medien waren hauptsächlich an Bilddokumenten, Auto- graphen und anderen eigenhändigen Werken und Ego-Dokumenten des Kai- sers und anderer Mitglieder der Dynastie interessiert, welche die Fideikom- missbibliothek in großer Anzahl besaß. Gerade dieser Bestand wurde nach der Jahrhundertwende besonders populär (vgl. Abschnitt 3.4). Eine weitere Bestandsgruppe, die intensiv für Illustrationen genutzt wurde, war die La- vatersammlung, welche zahlreiche unbekannte Bildnisse von Personen aus der Goethe-Zeit enthält, von denen ansonsten keine oder kaum Porträts existierten. Bei den Antragstellern gab es nach wie vor die Tendenz, Objekte für Re- produktionszwecke zu entlehnen, was jedoch von der Sammlung so gut wie nie bewilligt wurde.1102 Darüber hinaus gab es kaum noch Einschränkungen. Die Bedingung etwa, dass ein Werk in keiner anderen öffentlichen Samm- lung greifbar wäre, wurde nicht mehr gestellt. Der private Charakter, den ein Objekt in Bezug auf den Kaiser oder andere Mitglieder des Hauses be- saß, konnte ein Ablehnungsgrund für seine fotografische Reproduktion sein oder zumindest musste in solchen Fällen die persönliche Bewilligung des Monarchen eingeholt werden (vgl. Abschnitt 3.4). Auch die Herstellung von Reproduktionen für rein kommerzielle Zwecke wurde als missbräuchlich an- 1096 FKBA35157, fol. 1r; Dem Ansuchen wurde von Karpf entsprochen. 1097 FKBA35170, fol. 2r–v. 1098 Ein frühes, vielleicht das erste Beispiel, ist die bereits erwähnte Reproduktion von Por träts für eine Beilage der „Wiener Zeitung“ anlässlich der Enthüllung des Maria- Theresia- Denkmals in Wien 1888 (FKBA32018). 1099 FKBA35032, FKBA35146, FKBA36045. 1100 FKBA32044, FKBA35184, FKBA36036, FKBA36111, FKBA36141, FKBA36176, FKBA37141. 1101 FKBA37098, FKBA37132, FKBA38011, FKBA38030, FKBA39065. 1102 Vgl. FKBA34029, fol. 4r, FKBA35032, FKBA35039, fol. 1r, FKBA350112, FKBA35129, FKBA35156, FKBA35170, FKBA35225, fol. 1r, FKBA36089. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918