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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 747 -
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Seite - 747 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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BIBLIOTHEK UND ÖFFENTLICHKEIT 747 später unter dem Titel „Handschriftenarchiv“ bekannt wurde.1199 Für die Titelaufnahmen in den Bibliotheken Österreich-Ungarns war der Germanist Konrad Burdach zuständig, der zugleich federführend an der Planung des Katalogisierungsvorhabens beteiligt war. Über Vermittlung durch das k. u. k. Außenministerium und das Oberstkämmereramt erging am 25. Oktober 1904 sowohl an die Hofbibliothek als auch an die Fideikommissbibliothek die Aufforderung, Burdach bei seiner Arbeit „auf jede im Rahmen des biblio- thekarischen Dienstes zulässige Art“ zu unterstützen, wobei insbesondere der Zugang außerhalb der Öffnungszeiten, die Benutzung handschriftlicher Kataloge, die Entlehnung von Handschriften und die Anfertigung fotografi- scher Aufnahmen als Begünstigungen gewünscht waren.1200 Das Antwort- konzept aus der Feder von Franz Schnürer erhebt gegen diese Forderungen keinen Einspruch, bringt jedoch zum Ausdruck, dass „auch bei sehr weit- gedehnter Auffassung der Begriffe mittelhochdeutsch und neuhochdeutsch […] kaum ein halbes Dutzend Nummern“ in Frage kämen.1201 Diese Zahl war offensichtlich bei weitem zu gering angesetzt. Über die Arbeiten Burdachs in der Fideikommissbibliothek haben sich zwar keine Aufzeichnungen erhal- ten; doch die Suche im „Handschriftenarchiv online“ ergab, dass insgesamt 21 Handschriften aus der Fideikommissbibliothek katalogisiert worden wa- ren.1202 Ein weiteres Inventarisierungsprojekt war die „Bibliotheca Neerlandica Manuscripta“ des belgischen Philologen Willem De Vreese. Dessen ehrgeizi- ges Vorhaben war es, ein Inventar sämtlicher handschriftlicher Denkmäler der mittelniederländischen Literatur zusammenzustellen.1203 Im April und Mai 1907 hielt sich De Vreese deshalb in Wien auf und ließ sich 44 Hand- schriften aus der Fideikommissbibliothek vorlegen, die zu diesem Zweck in die Universitätsbibliothek Wien entlehnt wurden (Tabelle 5).1204 Da die Codices hauptsächlich aus dem niederländischen Raum stammten, ist der Zusammenhang mit seinem Inventarisierungsprojekt offensichtlich. Unter den von De Vreese eingesehenen Handschriften befand sich auch der Codex FRANZ 9373, der eine Art Generalkatalog über die Buchbestände von rund 100 Klosterbibliotheken des ausgehenden Mittelalters im belgisch-nieder- ländisch-niederrheinischen Raum enthält. Er stellt folglich eine bedeutende Quelle sowohl für die Zusammensetzung solcher Bibliotheken als auch für 1199 Burdach, Inventarisierung; Schubert, Handschriftenarchiv; Wolf, Handschriftenarchiv. 1200 FKBA37057, fol. 1r–v. 1201 FKBA37057, fol. 2r. 1202 https://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/wiene.html (abgerufen am 04.02.2021). 1203 Vreese, Bibliotheca. 1204 FKBA37212. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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