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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 757 -
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Seite - 757 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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BIBLIOTHEK UND ÖFFENTLICHKEIT 757 Aus den bisherigen Ausführungen konnte man bereits entnehmen, dass ei- nem Teil der Porträtsammlung, nämlich der von Johann Caspar Lavater zu- sammengetragenen und von Kaiser Franz I. 1828 erworbenen physiognomi- schen Studiensammlung, ab den 1880er Jahren besondere Aufmerksamkeit zugewendet wurde. Dies war in erster Linie dem Umstand geschuldet, dass dieser Bestand zahlreiche Bildnisse von Personen aus der Goethezeit und speziell wiederum aus dem Umkreis des Dichters selbst aufweisen konnte, deren Konterfei aus anderen Bildquellen nicht bekannt war. Die Benutzung der Lavatersammlung für den „Bilderatlas zur Geschichte der deutschen Nationalliteratur“, durch Heinrich Funck für seine Studie zum Verhältnis zwischen Goethe und Lavater sowie anlässlich des Schillerjahres 1905 er- klärt sich daraus. 1894, noch vor Oettingens bereits erwähntem erfolglosen Versuch, den Bestand einzusehen, hatte außerdem der Direktor der staatli- chen Kunstsammlungen und Präsident der Goethe-Gesellschaft in Weimar Karl Ruland (1834–1907) die Lavatersammlung „genau durchforscht“.1231 Eine Publikation dürfte daraus jedoch nicht hervorgegangen sein. Erst in den Jahren 1910/11 hatte sich schließlich der Züricher Kaufmann Friedrich Otto Pestalozzi (1846–1940), der fünf Jahre später eine Monogra- phie über „Lavaters Kunstsammlung“ veröffentlichte,1232 mit dem Bestand als solchem auseinandergesetzt. Um einen etwaigen Studienaufenthalt Pestalozzis in Wien im Rahmen der Erstellung seines Werkes vorzubereiten, übersandte die Stadtbibliothek in Zürich am 12. März 1910 ein Schreiben mit vier Fragen: Denn Pestalozzi wollte zunächst wissen, ob die Sammlung benutzbar, geschlossen aufgestellt und katalogisiert und ob Quellen zu ihrer Erwerbsgeschichte vorhanden wären. Schnürer antwortete darauf äußerst zuvorkommend und Pestalozzi reiste dann tatsächlich im Juli 1910 auch nach Wien. Da aber Schnürer während seines Aufenthaltes in der Fidei- kommissbibliothek nicht anwesend war, konnte der Schweizer in die „auf die Erwerbung der Lavatersammlung bezüglichen Akten leider keine Ein- sicht nehmen“. Rudolf Payer von Thurn hatte Pestalozzi deshalb damals die nachträgliche Übersendung von „Abschriften der wichtigsten Schriftstücke“ versprochen.1233 Mit Bezug auf diese Zusage wandte sich der Schweizer am 14. September des Jahres erneut brieflich an die Fideikommissbibliothek, um die zugesagten Transkriptionen nun einzufordern. Um aber doch an die Originale zu kommen, bot Pestalozzi an, die Abschriften selbst anzuferti- 1231 FKBA34111, fol. 2v. Die Information stammt aus dem Konzept zum Antwortschreiben Jureczeks an Oettingen v. 21.08.1894; die Angabe „vor kurzer Zeit genau durchforscht“ wurde allerdings durchgestrichen. 1232 Pestalozzi, Kunstsammlung. 1233 FKBA38206, fol. 2r–3v u. 6r (Zitate). Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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