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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 762 -
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KAISERLICHES INSTITUT UND ERINNERUNGSRAUM762 reichen Aufsatz über die „Porträtbildnerei in Wachs“ betrachten, den er im Jahrgang 1910/11 des „Jahrbuches der kunsthistorischen Sammlungen“ veröffentlichte und der schließlich das abschließende Ergebnis seiner Be- schäftigung mit dem Thema darstellt.1256 Die Wachsbildnisse der Fideikom- missbibliothek werden darin erstmals im Rahmen einer Überblicksdarstel- lung gewürdigt und abgebildet.1257 2.2.4 Bildmaterial aus der Porträtsammlung als Quellenmaterial für historische Denkmäler, Skulpturen und Porträtgalerien der Ringstraßenzeit Die Fideikommissbibliothek bot nicht nur grundlegendes Material für his- torische, kunsthistorische und philologische Forschungen; sie lieferte auch Bildquellen für die Beschäftigung mit Geschichte in öffentlichen „visuellen Medien“. In diese Kategorie gehören Denkmäler, Skulpturen, Gemälde und selbst Bauwerke. Das bevorzugte Bildmaterial, auf das dabei zurückgegrif- fen wurde, waren Porträts historischer Persönlichkeiten, die dann als Vorbil- der für die Herstellung entsprechender Standbilder, Büsten, Medaillons etc. genutzt wurden. Dass die Porträtsammlung für sämtliche Denkmäler der Ringstraßenzeit Anschauungsmaterial geliefert hätte, wie der für sie zuständige Skriptor Jo- hann Jureczek in einer Denkschrift im Jahr 1899 behauptete,1258 lässt sich aus heutiger Sicht nicht verifizieren. Aus den Akten des Bibliotheksarchives erfahren wir zu diesem Thema so gut wie gar nichts. Immerhin liefern aber die Ausleih-Journale Zeugnisse dafür, dass Bildnisgrafiken aus der Port- rätsammlung für drei prominente Denkmäler im Zentrum Wiens von ihren Schöpfern als Vorlagen verwendet wurden. Aus dem Umstand, dass es sich jeweils um Werke von hohem Prestigewert handelte, deren Enthüllung mit großem Aufwand öffentlich inszeniert wurde, ließe sich die Einschätzung Ju- reczeks als nachvollziehbare Übertreibung jedenfalls erklären. Staatsarchiv. 1256 Schlosser, Porträtbildnerei. 1257 Ebenda, 228, Fig. 31, 32, Taf. XIX–XXII. Durch den damaligen Kustos der Fideikommiss- bibliothek, Rudolf Payer von Thurn, wurde Schlosser außerdem auf eine Wachsbüste im Wiener Goethemuseum aufmerksam gemacht (ebenda, 233), das nach dem Ende des Ersten Weltkrieges in den nach ihm benannten Goethesaal der Fideikommissbibliotehk übersiedelte. 1258 Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF, R. 5, Kt. 536, Z. 967 ex. 1907: J. Jureczek: „Ausbau und zukünftige Verwendung der kais. Porträt-Sammlung (Entwurf)“, November 1899, pag. 3. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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