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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 774 -
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Seite - 774 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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KAISERLICHES INSTITUT UND ERINNERUNGSRAUM774 scherpersönlichkeiten dekoriert, die bei vier Künstlern in den Jahren 1886 und 1888 in Auftrag gegeben wurden.1287 Fünf dieser Aufträge lassen sich Einträge im Ausleih-Journal der Fideikommissbibliothek zuordnen: Carl Kundmann entlehnte für alle drei von ihm geschaffenen Statuen – Aristote- les, Johannes Kepler und George Cuvier – Porträtvorlagen. Bemerkenswer- terweise borgte er sich auch biografische Literatur zu diesen Männern aus der Fideikommissbibliothek aus. Es ging ihm vielleicht darum, zusätzliche Informationen über ihre Persönlichkeiten zu erfahren und dieses Wissen auf die eine oder andere Art in die Charakteristiken seiner Darstellungen ein- fließen zu lassen. Viktor Tilgner entlehnte nur Bildnisse von Newton, nicht aber von dem von ihm ebenfalls dargestellten Carl von Linné. Caspar von Zumbusch schließlich scheint im Ausleih-Journal gegen Ende des Jahres 1885 mit Einträgen zu Bildnissen zweier Forscher auf: Abraham Gottlob Werner und George Cuvier. Das Standbild Werners im Naturhistorischen Museum hat Zumbusch in der Folge tatsächlich geschaffen, nicht aber je- nes von Cuvier. Die drei Blätter mit dessen Darstellungen aus der Fidei- kommissbibliothek wurden am 21. Mai 1887 an Carl Kundmann übergeben. Dieser Umstand legt die Vermutung nahe, dass ursprünglich geplant war, den Auftrag für die Statue Cuviers Zumbusch zu erteilen und nicht Kund- mann, sodass also jeder Künstler zwei Skulpturen hätte anfertigen sollen. Wahrscheinlich war aber Zumbusch zu diesem Zeitpunkt zu sehr mit der Fertigstellung des Maria-Theresia-Denkmals belastet, um auch noch diese Aufgabe zu bewältigen, und das könnte der Grund dafür gewesen sein, wa- rum die Herstellung der Statue von Cuvier Kundmann übertragen wurde. In einem Bericht an die Generaldirektion vom 16. Juni 1890 wird er- wähnt, dass „in den letzten 6 Monaten vielfache Anfragen von Künstlern wegen Porträten als Vorlagen für Statuen zum Kunsthistorischen Hofmu- seum […] vorkamen, die ein weitläufiges Nachforschen erheischten.“1288 Diese Aussagen lassen sich auf eine Reihe von weiteren Eintragungen im Ausleih-Journal beziehen. Anfang der 1890er Jahre schuf Viktor Tilgner 47 Büsten berühmter Ma- ler, die in den Supraporten der Säle der Gemäldegalerie im Kunsthistori- schen Museum aufgestellt wurden. Für 14 dieser Porträtplastiken entlehnte er nachweislich Bildnisvorlagen aus der Fideikommissbibliothek.1289 – Um 1890 fertigte Rudolf Weyr acht Reliefs für die Kuppeldekoration des Muse- ums an, die das Mäzenatentum berühmter Habsburger – von Maximilian I. bis zum regierenden Kaiser Franz Joseph – in symbolischer Weise veran- 1287 Telesko, Programmatik, 410f. 1288 FKBA32099, fol. 6r. 1289 FKB.INV.64, Bd. 3, 1890, Nr. 2–5, 13–16, 20–26. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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