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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 783 -
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BIBLIOTHEK UND ÖFFENTLICHKEIT 783 und Industrie zu benutzen.1302 Soweit die Aktenlage. Das Gebäude, in dem die Raumausstattung geplant war, ist zweifellos mit der Villa Leechwald in Graz zu identifizieren. Sie war von Attems 1870–71 erbaut worden, diente ihm als Wohnsitz und ist auch der Ort, von dem aus seine Anfrage an die Fideikommissbibliothek verfasst wurde.1303 Hinweise, dass es in diesem Ge- bäude einen mit Intarsien geschmückten Bibliotheksraum gibt oder gab, konnten jedoch nicht aufgefunden werden. Vermutlich gelangte der Plan nie zur Ausführung. Zuletzt muss noch auf einen Fall der Verwendung von grafischen Vorlagen aus der Fideikommissbibliothek anlässlich der Errichtung eines prominen- ten Gebäudes der Ringstraßenzeit eingegangen werden, der nicht Bildnisse betrifft, jedoch an dieser Stelle unbedingt zu erwähnen ist. Es geht dabei um die 1729 nach Plänen von Joseph Emanuel Fischer von Erlach begon- nene, stadtseitig gelegene Fassade der Hofburg, die sogenannte Michaeler- fassade, deren Errichtung nach wenigen Jahren wieder eingestellt worden war und die deshalb über rund 150 Jahre ein Torso blieb.1304 Sie wurde in den Jahren 1889–1893 mit dem Anspruch auf Originaltreue vollendet.1305 Der ausführende Architekt, Burghauptmann Ferdinand Kirschner, hatte zu diesem Zweck zwischen dem 30. März und dem 17. Mai 1889 insgesamt 22 Architekturpläne der Hofburg aus der Fideikommissbibliothek entlehnt, die von den Architekten Ludwig von Remy, Johann Aman, Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg und Johann Gfall stammten.1306 2.2.5 Anfragen von Regimentern wegen Porträts ihrer ehemaligen Kommandanten und Inhaber Recherchen nach Bildnissen bestimmter Personen und Aufträge zu (fotogra- fischen) Reproduktionen der eruierten Porträts nahmen, wie wir gesehen haben, seit Mitte der 1880er Jahre kontinuierlich zu. Eines der auffälligsten und merkwürdigsten Phänomene in dieser Hinsicht, das über den gesamten Zeitraum hinweg bis zum Ersten Weltkrieg auftrat, waren die Anfragen, die von Regimentern der k. u. k. Armee gestellt wurden. Es ging dabei in erster Linie darum, die Bildnisse der ehemaligen Regimentsinhaber zu sammeln; 1302 FKBA33097. 1303 Hlawka, Grünflächen, Bd. 1, 331–336. 1304 Weinberger, Michaelerfassade, 108–110. 1305 Kurdiovsky, Projekte; Kurdiovsky, Projekt. 1306 FKBA32054. Eine Liste der entlehnten Pläne mit Angabe der Inventarnummern liegt bei. Mit einer Ausnahme (ÖNB, BAG, Pk 227) befinden sie sich heute allesamt in der Archi- tektursammlung der Albertina. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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