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KAISERLICHES INSTITUT UND
ERINNERUNGSRAUM796
ferenz in Aberles Aufsatz – ein weiterer Beleg dafür, dass diese von ihm für
wichtig erachtet und dementsprechend instrumentalisiert wurde.1359
Mitunter hatte Karpf mit seinem Streben nach Anerkennung des von ihm
konzipierten „Hilfsapparates“ auch Erfolg. Im Juni 1894 fragte etwa Ag-
lauro Ungherini, der Verfasser des „Manuel de bibliographie biographique
et d’iconographie des femmes célèbres“, in der Fideikommissbibliothek we-
gen Benutzung des „Hilfsapparates“ an.1360 Im gleichen Jahr war zuvor eine
von Karpf verfasste Rezension des Werkes im „Österreichischen Literatur-
blatt“ erschienen; doch muss Ungherini auf anderem Wege zur Kenntnis
des „Hilfsapparates“ gelangt sein, da Karpf diesen in seiner Besprechung
des „Manuel de bibliographie“ an keiner Stelle erwähnt. – 1903 äußerte sich
der Marburger Archivrat Gustav Könnecke anerkennend gegenüber Karpf,
nachdem dieser ihm Material aus dem „Hilfsapparat“ zur Verfügung gestellt
hatte: „[…] Ihre Zettel beweisen mir doch, daß Ihre Bestrebungen ähnliche
sind, aus denen dann der Spezialforscher sich so weitgehenden Rat holen
kann.“1361
So wie die Fußnote in Karl Aberles Aufsatz über Paracelsus war wohl
auch die ausführliche und anerkennende Beschreibung des „Hilfsapparates“
in Hans Bohattas 1899 erschienener Arbeit über die Fideikommissbibliothek
durch die Intervention Karpfs zustande gekommen:
„n) eine für Bibliotheken sehr wichtige Arbeit ist der aus über 80.000 Zetteln
bestehende Katalog über biographische und ikonographische Literatur, in dem
schwer auffindbare Werke ausgezogen und die Titel möglichst vieler, auch in
der Bibliothek nicht vorhandener Schriften vorgemerkt sind; die Zettel bilden
einen systematischen Katalog nach Disziplinen und einen Katalog nach philo-
sophischen Kategorien zur Aufnahme von Titelnotizen für sämmtliche Samm-
lungen des Institutes. Dieser Vormerkkatalog hat dem Institut schon mannig-
fache Dienste geleistet und wird sie auch in der Zukunft nicht versagen, da
er selbst über den Bestand der Anstalt hinaus Auskunft gibt. Die Bibliothek
verdankt diesen wichtigen Behelf der rastlosen Tätigkeit ihres gegenwärtigen
Vorstandes, der nicht nur in administrativer Richtung für die seiner Leitung
anvertrauten Schätze sorgt, sondern auch sonst in zahlreichen grösseren und
kleineren Schriften pädagogischen, geographischen wie bibliographischen In-
halts jederzeit für das Interesse seiner Bibliothek eingetreten ist.“1362
1359 FKBA34047, fol. 4r; FKBA34106, fol. 5r.
1360 FKB.INV.84, Nr. 79/80 ex. 1894 und FKBA31106.; wohl für die Bearbeitung der Supplem-
entbände zu diesem Werk.
1361 FKBA36193, fol. 3r–v; der Satz wurde von Karpf blau unterstrichen.
1362 Bohatta, Fideicommiss-Bibliothek, 71f. Ein “Hilfsapparat [mit] über 40.000 systema-
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Metamorphosen einer Sammlung
- Titel
- Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
- Untertitel
- Metamorphosen einer Sammlung
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21308-6
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1073
- Kategorien
- Geschichte Chroniken