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KAISERLICHES INSTITUT UND
ERINNERUNGSRAUM800
quelle anerkannte, während etwa Schaffer diese in seiner Kritik an Karpfs
Arbeitsbericht als unbrauchbar für Porträtforschungen qualifizierte.1372 An-
lässlich der Pensionierung Jureczeks (1911) erwähnte Schnürer als eine von
dessen hervorragenden Leistungen einen „Apparat […], der an 25.000 Zettel
umfaßt und für die Bestimmung unbekannter Porträte von ausschlaggeben-
dem Werte ist.“ Er diente der Dokumentation der „verschiedenen bestehen-
den und erloschenen Orden, Medaillen, Ehrenzeichen, Ordenstrachten u.
dgl.“, deren Kenntnis „für die Arbeit des Bestimmens von Porträten […] eine
wesentliche Hilfe zu bieten vermag“.1373
Auch Schnürer hat die Notwendigkeit und Verwendung eines „Hilfsappa-
rates“ bei den Arbeiten in der Porträtsammlung mehrfach durch entspre-
chende Aussagen bestätigt, wenngleich er darunter anscheinend in erster
Linie die dabei benutzten Nachschlagewerke und Monografien verstand.1374
In seiner Denkschrift über die „Neusystemisierung des Beamtenstatus“ von
1906 heißt es, dass „die Porträt- und Kunstsammlung zu ihrem Arbeitsap-
parat eines Anhanges von kunsthistorischen, biographischen und lexikogra-
phischen Büchern bedarf“.1375 1911 wurden Miniaturen aus dem Besitz des
Erzherzogs Peter Ferdinand „mit Hilfe der hieramtlichen Porträtsammlung
und ihres literarischen Hilfsapparates“ bestimmt;1376 und schließlich erfah-
ren wir aus einem 1912 von Schnürer unterschriebenen Konzept, dass „die k.
und k. Familien-Fideikommiss-Bibliothek prinzipiell heraldische und gena-
logische Literatur sammelt, um den Hilfs-Apparat für ihre Porträtsammlung
zu ergänzen und auf dem laufenden zu halten“.1377
2.3.2 Porträtbestimmungen
Neben einem Hilfsapparat aus verschiedenen Karteien und genealo-
gisch-biografischer Fachliteratur wurde in der Fideikommissbibliothek
1372 FKBA31100, fol. 17r–v u. 20r–21r.
1373 FKBA39001, fol. 2v u. 3r; die Kartei wurde der Fideikommissbibliothek von Jureczek nach
seiner Pensionierung überlassen.
1374 Vgl. FKBA37193, fol. 3r.
1375 Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF, R. 5, Kt. 537, Z. 4681 ex. 1906: Denkschrift Schnürers zur
„Neusystemisierung des Beamtenstatus“ v. 04.04.1906, [pag. 1 u. 11].
1376 FKBA39094, fol. 2r.
1377 FKBA40052, fol. 1v. Wohl als Ergänzung zur genealogischen Literatur, die in der Fidei-
kommissbibliothek für den „Hilfsapparat“ gesammelt wurde, erbat Jureczek 1899 von
dem Gerichtsadvokaten Adolf Bäck die Kopie einer drei Jahre zuvor von diesem für
juristische Zwecke ausgearbeiteten „Genealogie des fürstlichen und gräflichen Hauses
Bátthyány“, die zwei kommentierte Stammbäume der Familie enthielt (vgl. FKBA35258).
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Metamorphosen einer Sammlung
- Titel
- Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
- Untertitel
- Metamorphosen einer Sammlung
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21308-6
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1073
- Kategorien
- Geschichte Chroniken