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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 823 -
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Seite - 823 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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GENESE EINER HABSBURG-LOTHRINGISCHEN FAMILIENSAMMLUNG 823 den im Archiv der Fideikommissbibliothek dokumentierten Vorgängen um die Fördertätigkeit des Monarchen vereinbar, wenngleich er diese mit blumi- ger Sprache verklärt. Richtet man seine Aufmerksamkeit hingegen lediglich auf seinen ersten Teil, dann könnte dieser Anlass zu Spekulationen darüber geben, dass das vorrangige Motiv des Kaisers die Förderung „vaterländi- scher“ Wissenschaft und Kunst gewesen wäre und dass, wenn man diesen Gedanken weiterspinnt, die Bibliothek als eine Sammlung von Austriaca konzipiert worden war. Derartige Vorstellungen haben tatsächlich die Phantasie späterer Autoren beflügelt. Der erste, der sie explizit formulierte, war Moritz Alois von Becker. In einem Bericht an Kabinettsdirektor Braun vom 31. März 1870 schreibt er, die Fideikommissbibliothek sei „nach ihrer Stellung und den Bedingungen ihrer Gründung insbesondere zur Sammlung und Pflege solcher literarischer Erscheinungen berufen […], die von österreichischen Staatsbürgern oder von der Wissenschaft innerhalb der österreichischen Monarchie veröffentlicht werden und nach dem Gegenstande, den sie behandeln entweder specifisch österreichisches oder mit den Verhält- nissen dieser Monarchie in nächster Beziehung stehendes behandeln.“1453 Es geht also nicht allein darum, Werke zu sammeln, die von Bürgern der Mo- narchie verfasst wurden, sondern vor allem um solche, die sich auch inhalt- lich auf sie beziehen. Damit wird der Sammlungsschwerpunkt zum ersten Mal explizit auf das Thema „Austriaca“ hin eingeengt und präzisiert. Wich- tig ist nun aber der nachfolgende Satz, der gewissermaßen die Begründung für Beckers Forderung liefert: „In der That hat die k k Familien-Fideicommissbibliothek seit ihrer Gründung und zwar – wie ich mich aus den Acten überzeugt habe nach ausdrücklicher Weisung S. Majestät des hochseligen Kaisers Franz – auf die Sammlung von Austriaca besonderen Wert gelegt und wurde darin von Ihrem erhabenen Stif- ter, indem allerhöchst derselbe jedes an Seine Person als Geschenk gelangte und von allerhöchst Ihm angenommene literarische Werk an die Bibliothek gelangen ließ, auf das kräftigste unterstützt.“1454 Eine „ausdrückliche Weisung“ des Kaisers Franz zum Sammeln von Aus- triaca lässt sich aus den Akten im Archiv der Fideikommissbibliothek aber 1453 FKBA26140, fol. 4r. 1454 FKBA26140, fol. 4r. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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