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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 829 -
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GENESE EINER HABSBURG-LOTHRINGISCHEN FAMILIENSAMMLUNG 829 auch auf die historische Aufstellung der Sammlung ein, listet sämtliche Ständekategorien daraus auf und merkt im Anschluss daran an: „Wenn nun auch diese Benennungen den Anforderungen der Neuzeit gegenüber manche Mängel und Lücken aufweisen, so verdient doch das System für die Zeit, welche es geschaffen, Anerkennung.“1475 Dem Autor ging es darum, die Por- trätsammlung nicht nur in ihrer Größe, sondern auch in ihrer historischen Systematik und Erschließung als einzigartig und für die Forschung nützlich zu würdigen. Auch die Funktion des „Hilfsapparates“ wird in diesem Zusam- menhang herausgestrichen. Der Hintergrund für diese Positionierung ist die zunehmende Bedeutung, die die Sammlung in den vorangegangenen Jahren im öffentlichen kulturellen Leben gewonnen hatte: Am Ende seines Aufsat- zes erwähnt Jureczek die Nutzung der Porträtsammlung für Ausstellungen und Reproduktionen, und er nennt wichtige Fallbeispiele dazu.1476 Was Jureczeks Aufsatz zur Porträtsammlung an historischer Erläuterung enthält, ist im Grunde immer noch Geschichtskonstruktion, die aus der da- maligen Perspektive und der mangelnden Auseinandersetzung mit authenti- schen Quellen zu verstehen ist. Ganz anders hat sich der gleiche Autor aber in einem zweiten Artikel mit der historischen Aufarbeitung beschäftigt, wo es um die Evakuierungen der Privatbibliothek Franz’ I. während der Kriege von 1805 und 1809 geht.1477 Die Ereignisse werden dort sorgfältig nach den vorhandenen Akten und eingebettet in den historischen Kontext dargestellt. Jureczek hat außerdem einiges zur Biografie des Kunsthändlers Ignaz Sauer zusammengetragen, der bei der Rettung der Porträtsammlung im Jahr 1809 die Hauptrolle spielte.1478 Der Bericht Sauers – der älteste erhaltene Akt im Archiv der Fideikommissbibliothek – ist im Wortlaut zitiert.1479 Damit war ein Aspekt der Geschichte der Privatbibliothek zum ersten Mal nach authentischen Quellen bearbeitet – eine Vorgehensweise, die erst von Payer von Thurn und Beetz in der Zwischenkriegszeit wieder aufgegriffen werden sollte. Der für ein Vierteljahrhundert maßgebliche Referenztext zur Fideikommiss- bibliothek und ihrer Geschichte wurde schließlich nicht von einem ihrer Be- amten, sondern von einem Außenstehenden im Jahr 1899 publiziert. Hans Bohatta war seit 1890 an der Universitätsbibliothek Wien beschäftigt und hatte als Aushilfsbediensteter im Rahmen der Übersiedlung der Fideikom- 1475 Jureczek, Porträtsammlung, 458. 1476 Jureczek, Porträtsammlung, 459f. 1477 Jureczek, Privat-Bibliothek. 1478 Jureczek, Privat-Bibliothek, Teil I, 6–8. 1479 Jureczek, Privat-Bibliothek, Teil II, 5–7. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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