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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 832 -
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KAISERLICHES INSTITUT UND ERINNERUNGSRAUM832 der im Zuge mehrerer Übersiedlungen untergebracht war und die er bis zum ursprünglichen Bau der Privatbibliothek Kaiser Franz’ I. noch aus eigener Anschauung kannte. Da es also vorwiegend um eine Zeit geht, die der Autor als Augenzeuge miterlebt hat, ist es umso bemerkenswerter, dass eine Reihe von Angaben entweder nachweislich falsch oder doch zumindest sehr frag- würdig ist.1484 Abgesehen von der Beschreibung der verschiedenen Lokalitä- ten kann der Artikel kaum als Beitrag zur Geschichte der Fideikommissbib- liothek betrachtet werden. Interessanterweise unternimmt es Schnürer darin auch gar nicht mehr, die Sammlung, wie in seinen älteren Denkschriften, als Erinnerungsraum der Dynastie zu positionieren. Was er resümierend und im Übrigen vollkommen zutreffend betont, ist der grundlegende Wandel, den die Fideikommissbibliothek in der franzisko-josephinischen Ära durchgemacht hat und „der aus einer kaum gekannten, weltabgeschiedenen, in stiller Be- schaulichkeit verborgenen Privatsammlung ein für das Wiener Kunstleben wie für die wissenschaftliche Arbeit hochbedeutendes Institut geschaffen hat“.1485 In einem Artikel Schnürers aus dem Jahr 1920 ist dieser Gedanke dann konsequent und den Umständen der Zeit entsprechend weiter gedacht. Denn der Zweck dieses Textes war es, Möglichkeiten der öffentlichen Nut- zung der Fideikommissbibliothek aufzuzeigen, um so ihren Weiterbestand nach dem Untergang der Monarchie zu legitimieren.1486 Die erste Aufarbeitung der Geschichte der Fideikommissbibliothek im stren- gen Sinn – also auf der Grundlage von authentischen schriftlichen Quellen – sollte erst der Zwischenkriegszeit vorbehalten sein. Obwohl diese Periode nicht mehr in den zeitlichen Rahmen des vorliegenden Abschnittes fällt, sollen die einschlägigen Arbeiten doch kurz ausblickhaft besprochen wer- den, da sie das Bild der historischen Entwicklung der Sammlung für weitere achtzig Jahre grundlegend formten und die unhinterfragte Grundlage für alle weiteren Zusammenfassungen bildeten. Es handelt sich zunächst um zwei Aufsätze, die Wilhelm Beetz 1926 und Rudolf Payer-Thurn 1927 veröffentlicht haben. Der Artikel des ersteren war 1484 Definitiv falsch ist, dass „im Jahr 1889 [recte: 1890/91] die erste Uebersiedlung der Biblio- thek […] stattfand“, dass „schon im Bauplane der neuen Hofburg […] für die Unterbrin- gung der Bibliothek eine Zimmerreihe im Parterre vorgesehen“ war (488) und dass man „1888 [recte: 1890] den Bibliotheksschatz des Kronprinzen Rudolf der Fideikommiß-Bib- liothek einverleibt hat“ (489). Irreführend ist auch die Angabe, dass die alten Bibliotheks- räume „die Arbeitskabinette der Kaiser Franz und Ferdinand gewesen waren“ (488), und wenigstens sonst nicht weiter belegt die Aussage, dass Kronprinz Rudolf „einer der flei- ßigsten Benützer der Bibliothek gewesen ist“, (487). 1485 Schnürer, Familien-Fideikommiß-Bibliothek, 489. 1486 Schnürer, Fideikommißbibliothek. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918