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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 833 -
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GENESE EINER HABSBURG-LOTHRINGISCHEN FAMILIENSAMMLUNG 833 gewissermaßen der Vorläufer für seinen knapp zehn Jahre später veröffent- lichten umfangreichen Abriss der Sammlungsgeschichte. Im Titel dieser bei- den Schriften spiegelt sich die Neu-Positionierung der Sammlung in der Zeit der Ersten Republik: Beide geben sich als Beiträge zur Porträtsammlung aus. Mit dieser Etikettierung war es damals möglich gewesen, den Fortbe- stand der Fideikommissbibliothek im Stillen zu sichern, da damit der For- derung des Bundesministeriums für Unterricht nach der Schaffung inhaltli- cher Schwerpunktsammlungen entsprochen zu sein schien. Zuvor stand die gänzliche Auflösung der Sammlung und die Eingliederung ihrer Bestände in die Spezialsammlungen der Nationalbiblitohek im Raum.1487 Tatsächlich hat Beetz in beiden Fällen aber einen geschichtlichen Abriss zur Fideikommiss- bibliothek und ihrem Vorläufer, der Privatbibliothek Franz’ I., verfasst. – Payer-Thurn, dessen Aufsatz vier Jahre nach seiner Pensionierung in einer deutschen Zeitschrift erschienen ist, betitelte diesen überhaupt ein wenig kryptisch mit „ein kaiserlicher Bibliophile“. Er äußert sich dann am Ende seiner Ausführungen auch sehr kritisch über den Umgang der Republik mit der Fideikommissbibliothek. Was zeichnet diese Schriften nun inhaltlich in Bezug auf die Aufarbeitung der Sammlungsgeschichte gegenüber früheren Arbeiten zu diesem Thema aus? In der Tat ist die Leistung der beiden Autoren sehr unterschiedlich zu bewerten. Während Beetz 1926 nur eine, wenn auch nahezu vollständige, Kompilation aller bis zu diesem Zeitpunkt bereits publizierten Daten und Quellen zur Geschichte der Fideikommissbibliothek zusammengestellt hat, geht der Artikel Payers weit darüber hinaus. Es ist offensichtlich, dass sich dieser Autor ausführlich mit den Akten im Archiv der Fideikommissbiblio- thek und darüber hinaus beschäftigt hat. Er rekonstruiert daraus eine ganze Reihe von Vorfällen in und um die Bibliothek aus der Zeit Franz’ II./I.; vor allem zeigt er mit zahlreichen Fallbeispielen auf, wie sich Autoren, Verleger und Künstler um die Gunst des Kaisers durch „Widmungen“ ihrer Werke bemüht haben, und unterlegt diese Schilderungen mit einer Vielzahl an Quellenzitaten. Da das Archiv der Fideikommissbibliothek für diese Zeit vor allem Korrespondenzen dieser Art enthält, die Aufschluss über einen Teil des Bestandszuwachses geben, darf der Aufsatz von Payer mit Recht als eine erste fundierte Abhandlung über die Geschichte der Privatbibliothek Kaiser Franz’ I. betrachtet werden. Zusammenfassend kann man festhalten, dass im Rahmen der Beschäftigung mit der Geschichte der Fideikommissbibliothek alle möglichen Tatbestände konstruiert wurden; dass sich aber kein Narrativ über die Genese einer spe- 1487 Vgl. Stummvoll, Hofbibliothek, 584f. u. 622–624. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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