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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 847 -
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GENESE EINER HABSBURG-LOTHRINGISCHEN FAMILIENSAMMLUNG 847 eher gleichgültig gegenüber, jedenfalls existieren von ihm keine expliziten Stellungnahmen dazu. Symptomatisch dafür mag seine Reaktion auf die Schenkung eines umfangreichen Konvolutes an Schriftstücken sein, unter denen „sich 17 Original-Schreiben von Tiroler Freiheitskämpfern aus dem denkwürdigen Jahre 1809, die Original-Justizordnung der Kaiserin Maria Theresia für die Oberösterreichische Regierung, 122 Originalberichte des Oesterreichischen Genie-Comandos aus der Zeit 1834–46 mit zahlreichen in- teressanten eigenhändigen Randbemerkungen des Erzherzogs Johann von Oesterreich“ befanden.1525 In der Annahme, dass mit dem Geschenk eine per- sönliche Widmung an den Kaiser intendiert war – obwohl dies der Text der Zuschrift durchaus nicht erkennen lässt! – hatte Zhishman die gesamte Sen- dung nach Berlin zurückgeschickt, ohne sich weiter für deren Inhalt zu inte- ressieren. Als Begründung gab er an, dass „nach den bestehenden Vorschrif- ten […] das Ansuchen um Entgegennahme einer Widmung durch Seine Majestät den Kaiser für die k. k. Familien-Fideicommissbibliothek nur im diplomatischen Wege an das Oberstkämmereramt gestellt werden“ kann.1526 Ebenso wie Zhishman dürfte auch Alois Karpf kein besonderer Verfechter des habsburgischen Charakters der Sammlung gewesen sein. Wie wir gese- hen haben, wurde jedoch diese Schwerpunktsetzung durch das von General- direktor Chertek unterstützte Engagement Franz Schnürers um die Jahr- hundertwende definitiv und explizit vorgeschrieben (vgl. Abschnitt 3.1.1). Karpf lehnte in der Folge verschiedene Angebote kostbarer Sammlerstücke stets mit der lapidaren Begründung ab, dass sie nicht den (von Schnürer formulierten) Richtlinien der Sammlung entsprechen würden.1527 Spätestens seit dieser Zeit und verstärkt noch nach der Übernahme der Leitung durch Schnürer war es das Selbstverständnis der Fideikommissbibliothek, auch ihrem Inhalt nach eine habsburgische Sammlung zu sein. Ich werde im Folgenden einen Überblick über einige wichtige Habsburgi- ca-Bestände der Fideikommissbibliothek geben. Angesichts der großen Fülle an Material, das die Sammlung zu diesem Thema bietet, kann dies aber nur eine repräsentative Auswahl sein, die einerseits Objekte oder Bestände von besonderer Bedeutung erfasst, andererseits exemplarisch auf bestimmte Formen des Zuwachses hinweist, die mit dem Sammlungsschwerpunkt in Verbindung zu bringen sind. Die Bestände, um die es dabei geht, sind im Hinblick auf ihre Eigenart und ihren Status alles andere als homogen, d. h. ihr Bezug zum Herrscherhaus kann sich auf vielfältige Weise gestalten. An erster Stelle rangieren natürlich Werke, deren Autoren selbst Mitglieder der 1525 FKBA32022, fol. 1r. 1526 FKBA32022, fol. 3r–4r. 1527 FKBA36107, FKBA36123, FKBA36142, FKBA36198. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918