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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 857 -
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GENESE EINER HABSBURG-LOTHRINGISCHEN FAMILIENSAMMLUNG 857 der Jubiläumsausstellung „Unser Kaiser“ präsentiert. Das erste Exemplar der „Kaiser-Galerie“ nahm Franz Joseph im folgenden Jahr „mit besonderem Wohlgefallen“ als Widmung an.1570 Aus habsburgischem Besitz gelangten noch zwei weitere Deposita in die Fideikommissbibliothek, also Bestände, die in der Sammlung aufbewahrt und von ihr verwaltet wurden, ihr aber eigentumsrechtlich nicht angehör- ten. Einer davon ist die sogenannte Estensische Bibliothek, über deren Auf- stellung in den neuen Räumlichkeiten der Fideikommissbibliothek im Jahr 1908 nach einer entsprechenden Urgenz durch Schnürer bereits an anderer Stelle berichtet wurde (vgl. Abschnitt 1.5.3). Im März 1908 wurden anschei- nend die Bücher dieser Sammlung mitsamt den Bibliothekskästen aus dem Palais Modena im 3. Bezirk in die Neue Burg übersiedelt und in den beiden nordöstlichen Räumen im zweiten Obergeschoss des Kaisergartenflügels im Corps de logis aufgestellt.1571 – Als weiteres Depositum wurden der Fidei- kommissbibliothek im November 1912 siebzehn Aquarelle von Rudolf von Alt übergeben, die großteils aus dem Jagdschloss in Mürzsteg stammten, da sie dort „gegen Feuer und auch gegen Diebstahl nur unzureichend geschützt waren.“ Der Sammlung wurde der Auftrag erteilt, „sie unter ‚ausdrücklicher Auszeichnung als Privateigentum S. M. des Kaisers Franz Joseph I.’ und unter Wahrung des Eigentumsrechtes bis auf weiteres sorgfältig aufzube- wahren“.1572 Das Schicksal der aus dem persönlichen Besitz Kaiser Franz Josephs stammenden Sammlungsobjekte nach seinem Tod lässt sich aus Akten des Jahres 1917 und 1918 weiter nachverfolgen.1573 Diese betreffen natürlich nicht seine Privatbibliothek, die nach dem Willen des Kaisers ja bereits im März 1878 mit der Fideikommissbibliothek vereinigt worden war1574 und deren jährliche Zuwächse durch Widmungen an den Monarchen seitdem die wichtigste Quelle zur Erweiterung der Sammlung darstellten (vgl. Ab- schnitt 1.3), sondern Bestände, die nicht Teil dieser Bibliothek waren. Jene, die in den Räumen der Fideikommissbibliothek aufbewahrt und von ihr verwaltet wurden, kennen wir bereits zum Teil. Am 9. Mai 1917 übergab die Leitung der Sammlung „ein Verzeichnis der der k. u. k. Familien-Fidei- kommiss-Bibliothek zur Aufbewahrung übergebenen Objekte, die Privat-Ei- 1570 FKBA38110. Die Heliogravüren-Serie liegt unter Wien, ÖNB, BAG, Pk 1302a. Zur „Kai- ser-Galerie“ siehe Smetana, Viribus Unitis, 115–117, zur Ausstellung: Katalog der „Hul- digungs-Ausstellung Unser Kaiser 1830-1848-1908“ (Wien 1908) 57–58. 1571 FKBA38025, fol. 9–11. Die Estensische Bibliothek wurde in den 1950er Jahren an die Nationalbibliothek abgegeben. 1572 FKBA40084, fol. 1r–v. 1573 FKBA45021. 1574 Siehe dazu den Beitrag von Thomas Huber-Frischeis in diesem Band, Abschnitt 5.9. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918