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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 871 -
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Seite - 871 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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GENESE EINER HABSBURG-LOTHRINGISCHEN FAMILIENSAMMLUNG 871 ein historisches Schriftstück für einen moderaten Preis an die Sammlung zu verkaufen. Vermutlich waren es die geringen Kosten und weniger das spezifische Interesse, die den Ankauf letztlich motivierten; denn der Brief aus dem 17. Jahrhundert wurde weder in eine Bestandsgruppe der Samm- lung eingereiht noch katalogisiert, sondern verblieb bis heute in dem auf die Erwerbung bezogenen Akt. Darüber hinaus hatte Hohenlocher die Fidei- kommissbibliothek in den Jahren 1911 und 1912 mit Kaufangeboten gera- dezu überschüttet, die allerdings in keinem weiteren Fall erfolgreich waren. Bereits im März 1911 übersandte er ein „Schreiben von Bardili [Christoph Gottfried Bardili, 1761–1808], welches sich mit Lavater beschäftigt […] zum Preise von 6 Kronen zu gefälligem Ankauf“, und zwar mit der Begründung, dass in der Fideikommissbibliothek, „wie mir mitgetheilt wurde, eine Fülle von Briefen und Korrespondenzen, die sich auf Lavater beziehen“, aufbe- wahrt würde.1635 Woher diese Fehlinformation stammt, ist unbekannt; sie war wohl aufgrund der in den beiden vorangegangenen Jahrzehnten zuneh- menden Beschäftigung mit der Lavatersammlung seitens unterschiedlicher Gelehrter gerüchteweise aufgekommen. Das Angebot passte jedenfalls nicht „in den Rahmen unserer Sammlungen“, wie Schnürer mitteilte.1636 Zwischen März 1911 und Mai 1912 unterbreitete Hohenlocher noch weitere vier Ange- bote, bei denen es sich in allen Fällen um Briefe von Erzherzögen aus dem 19. Jahrhundert handelte.1637 Die Preise lagen zwischen 15 und 35 Kronen, bedeuteten also keinen allzu großen finanziellen Aufwand. Alle Offerte wur- den von Schnürer abgewiesen, zweimal ohne Begründung, einmal mit dem Argument, dass „die k. u. k. FKB in ihren Beständen keine Autographen- sammlung aufweist“,1638 und schließlich im letzten Fall, weil das angebo- tene Schriftstück „inhaltlich von nur ganz geringem Interesse“ wäre.1639 Der dokumentarische Wert der Autographen lässt sich zwar heute nicht mehr abschätzen; dennoch ist es auffällig, dass Franz Schnürer, der noch wenige Jahre zuvor eine Habsburgersammlung und eine Forschungsstätte zur Ge- schichte der Dynastie aus der Fideikommissbibliothek machen wollte, so wenig Interesse an handschriftlichen Zeugnissen von Mitgliedern des Erz- hauses zeigte.1640 und zwar bis in die späten 30er Jahre. 1925 stand er unter Verdacht, der Fideikommiss- bibliothek gestohlene Autographen zum Kauf angeboten zu haben (Wien, ÖNB, HAD, Hausarchiv, 561/1925). 1635 FKBA39034, fol. 1r. 1636 FKBA39034, fol. 3r. 1637 FKBA39034, fol. 4–13; FKBA40014; FKBA40049. 1638 FKBA39034, fol. 6r. 1639 FKBA40049, fol. 3v. 1640 Bei einem der Kaufangebote war Hohenlocher letztlich erfolgreich: ein Brief aus dem Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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