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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 880 -
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KAISERLICHES INSTITUT UND ERINNERUNGSRAUM880 dazu veranlaßt hat“. Ermutigt hätte ihn nur „jener Idealismus […], ohne den gerade das Amt eines Bibliothekars zum geistlosen Handwerk herabsinkt“ und der ihn auch vor acht Jahren zur Übernahme der Redaktion des Allge- meinen Literaturblattes veranlasst hätte – „einer vielfach Nutzen schaffen- den Thätigkeit“. Dass Schnürer hier in erster Linie an seiner eigenen Kar- riere arbeitete, ist offensichtlich – zumal er ja unverblümt davon ausging, selbst als Leiter des neuen Museums bestellt zu werden, das er „innerhalb [von] fünf Jahren“ soweit ausgestaltet haben wollte, dass es „an Reichhal- tigkeit wie an Werth seiner Objekte dem Hohenzollern-Museum zumindest ebenbürtig sein würde.“ Voraussetzung dafür wäre – abgesehen von geeig- neten Räumlichkeiten – lediglich das „Wohlwollen Eurer Excellenz und die auf Grund dieses Wohlwollens zu gewärtigende Antheilnahme Sr. Majestät und der durchlauchtigsten Herrn Erzherzoge“. Hier spricht Schnürer einen heiklen Punkt an: Der Kaiser musste das Museum ja erst genehmigen. Das war jedoch vermutlich keine so einfache Angelegenheit, wie es dem Skriptor erschien; und wie er selbst offen ausspricht, lag es in der Verantwortung des Generaldirektors, die Zustimmung des Monarchen zu erwirken. Der erste Teil der Denkschrift, in dem Schnürer die Realisierung des Habsburgermuseums mit den Beständen der Fideikommissbibliothek – übri- gens das einzige Mal – aus deren Geschichte und dem vorhandenen Erbe der Sammlung als notwendige Konsequenz herzuleiten versucht, wurde bereits an anderer Stelle besprochen (vgl. Abschnitt 3.1.1). Die konkreten Maßnah- men, die er im Anschluss daran zur Erreichung dieses Zieles empfiehlt, ver- raten eine genaue Kenntnis der oben besprochenen Vorschläge von Wilhelm von Weckbecker. Diese waren dem Skriptor also entweder von Chertek kom- muniziert worden oder er hatte unmittelbar Einblick in die Note des Oberst- kämmereramtes vom 26. März 1899. Für die erste Option würden jedenfalls Schnürers Andeutungen in dem die zweite Denkschrift begleitenden Vortrag an den Generaldirektor vom 1. Mai sprechen: Die dort erwähnten „mehrfa- chen Anregungen“ Cherteks wären demnach – wenigstens teilweise – nichts Anderes als die ursprünglich von Weckbecker geäußerten Meinungen zur Vorgehensweise im Falle der Gründung eines Habsburgermuseums. Wie Weckbecker kommt also auch Schnürer zu dem Schluss, dass man die Fideikommissbibliothek unterteilen müsste in jene Bestände, die sich für das Habsburgermuseum eigneten, und in den für diesen Zweck nicht verwertbaren Rest. Im Hinblick auf die ersteren hat er einen ausführli- chen Überblick gemäß den damals bestehenden Abteilungen der Samm- lung erstellt.1668 Ganz im Sinne Weckbeckers empfiehlt auch Schnürer eine 1668 Wien, ÖStA, HHStA, GdPFF, S.R., Kt. 17, 2, Z. 1450 ex. 1899: Denkschrift Schnürers, s. l. s. d. [pag. 12–17], vgl. auch die Zusammenfassung [pag. 23–24]. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918